Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Wählern im Wahlprojekt unserer Zeitung hat mir gezeigt, dass sich die meisten Menschen in Deutschland um ähnliche Probleme Gedanken machen: Kann ich meine Wohnung und meine Lebensmittel noch bezahlen? Wer kümmert sich um meine Rente? Und wer um die Kinderbetreuung? Das sind meiner Meinung nach verständliche Sorgen, die im Kern die Wahlentscheidung vieler Bürger beeinflussen und deswegen mehr Anklang finden müssten.
Die Menschen fühlen sich in Zeiten einer kriselnden Wirtschaft nicht gehört, und es gibt einige, die deswegen zu Protestwählern werden. Aber die Mehrheit möchte einfach ihre Probleme in der Politik wiederfinden. Das sehe ich auch für mich als Anreiz, mich in meiner Berichterstattung immer wieder zu fragen, was denn die elementarsten Bedürfnisse sind und weswegen die Menschen auf die Straßen und in die Wahllokale gehen.
E-Mail an die Autorin: viktoria.schneider@rhein-zeitung.net