Mehr als 49.000 Mal haben die „Gelben Engel“ der ADAC Luftrettung im vergangenen Jahr bundesweit abgehoben. Das gab der ADAC in seinem Jahresbericht für 2024 bekannt. Im Vergleich zum Vorjahr waren das rund 2300 weniger Flüge. Zu durchschnittlich 135 Notfällen wurden die Maschinen deutschlandweit gerufen – pro Tag. Rheinland-Pfalz reiht sich mit 7907 Notfällen auf Platz zwei der meisten geflogenen Einsätze ein. Lediglich in Bayern hoben die Hubschrauber mit 12.015 Flügen häufiger ab. Hinter Rheinland-Pfalz landete Nordrhein-Westfalen mit 5603 Einsätzen.
Koblenz und Wittlich besonders gefordert
Von den fünf rheinland-pfälzischen Helikopter-Standorten der Luftrettung landeten zwei sogar unter den „Top Five“. „Christoph 23“ in Koblenz, der im Vorjahr noch der am häufigsten gerufene ADAC-Helikopter war, wurde vergangenes Jahr 1761 Mal alarmiert. Noch etwas häufiger genutzt wurde „Christoph 10“ in Wittlich: 1767 Mal musste er ausrücken, was ihn deutschlandweit auf Platz vier bringt.
Am häufigsten gefordert wurde 2024 „Christoph 31“ in Berlin, mit 2070 Einsätzen. Die Helikopter in Straubing (1814) und Ochsenfurt (1795) belegen die Plätze zwei und drei.
Wittlichs Helikopter „Christoph 10“ feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Dienstjubiläum. Schon im Oktober 1975 wurde die Station am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Dienst gestellt. 1997 wurde sie dann von der der ADAC Luftrettung übernommen. Am 18. Mai feiert der ADAC das Jubiläum mit einem Tag der Familie bei der Blaulichtmeile in Wittlich.
Alle rheinland-pfälzischen Rettungshubschrauber flogen jeweils mehr als 1400 Mal
Aber nicht nur in Koblenz und Wittlich sind die Piloten häufig gefordert. Der Mainzer Rettungshelikopter „Christoph 77“ flog im vergangenen Jahr 1556 Einsätze. Als „Dual Use“-Hubschrauber bringt er Notärzte schnell zu Einsätzen. Zudem wird er als Transporthubschrauber zwischen Kliniken genutzt, wenn Patienten direkt in spezielle Einrichtungen gebracht werden müssen. Mit 347 Transporteinsätzen liegt „Christoph 77“ im bundesweiten Vergleich auf Platz drei in dieser Kategorie.
Als einziger ADAC-Rettungshubschrauber mit Rettungswinde in Rheinland-Pfalz, wurde der in Imsweiler (Kreis Donnersberg) stationierte „Christoph 66“ zu 1788 Einsätzen gerufen. Der an der BG Unfallklinik Ludwigshafen stationierte Helikopter „Christoph 5“, kam auf 1425 Notfallrufe.
Häufigster Einsatzgrund: Verletzungen nach Unfällen
Der häufigste Grund für einen Einsatz der Hubschrauberflotte waren Verletzungen nach Unfällen, die zu 31 Prozent der Notrufe führten. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Arbeits-, und Verkehrsunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte oder Herzrhythmusstörungen. Auch bei neurologischen Notfällen wie Schlaganfällen oder akuten Atemproblemen müssen die Helis regelmäßig ausrücken.
Als Gründe für den Rückgang der Einsatzzahlen sieht der ADAC erweiterte Befugnisse für Notfallsanitäter und den zunehmenden Einsatz von Telenotärzten, die digital zugeschaltet werden können. Um die Notfallversorgung insgesamt zu verbessern, hat die ADAC Luftrettung inzwischen eine eigene ADAC Telenotarzt GmbH ins Leben gerufen.
ADAC Luftrettung über Notruf erreichbar
Die ADAC Luftrettung ist ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung. Die Hubschrauber gehören zum öffentlich-rechtlichen deutschen Rettungsdienstsystem. Daher können auch Menschen, die kein Mitglied beim ADAC sind, auf die Luftrettung zugreifen. Über den Notruf 112 können die Rettungshelikopter bei der Leitstelle angefordert werden. Ob ein Helikopter oder ein anderes Rettungsmittel benötigt wird, entscheidet allerdings der Leitstellendisponent. Ausschlaggebend dafür sind aktuell verfügbare Rettungsmittel, das Meldebild, der Einsatzort oder aber die Wettersituation. red