Zwischen 2013 und 2015 hätten die Jäger die Reflektoren an mehr als 1800 Straßenkilometern angebracht. Das sei in Anbetracht der insgesamt rund 18.000 Straßenkilometer in Rheinland-Pfalz eine relativ geringe Strecke. Von den Gesamtkosten von etwa 250.000 Euro haben die Jäger mehr als die Hälfte aus eigener Tasche bezahlt, den Rest haben Sponsoren wie etwa die Landkreise übernommen.
Die Gesamtzahl der Wildunfälle ist in den Jahren 2012 bis 2016 relativ konstant geblieben: Von 22.280 Unfällen im Jahr 2012 sank die Zahl zwar 2013 auf 20.365 sowie im Folgejahr nochmals auf 20.021. In den Jahren 2015 (22.922) und 2016 (22.750) lag sie aber sogar höher als 2012. „Für diesen plötzlichen Anstieg haben wir keine Erklärung gefunden“, sagt der Verbandssprecher.
Weil die Reflektoren am Tag keinerlei Wirkung haben, setzt sich der Landesjagdverband für mehr Querungsbrücken ein, die dem Wild auch bei Helligkeit eine sichere Passage über die Straßen ermöglichen. „Für die Tiere wäre das die Luxuslösung, weil die Brücken für den Verkehr nicht einsehbar sind und die Tiere selbst den Verkehr auch nicht sehen“, erklärte Klein. Die Querungshilfen seien aber „extrem teuer und können von einem Bundesland nicht einfach so aus der Portokasse bezahlt werden.“ Nach Schätzung des Verbands gibt es in Rheinland-Pfalz derzeit lediglich vier Querungsbrücken.