Koblenz/Regin
In der Region wird Streusalz knapp

Schneeberge und kein Salz mehr. In der Region rund um Koblenz wurden viele Straßen und Wege nicht geräumt. Die Folge: erhebliche Verkehrsprobleme.

Thomas Frey

Koblenz/Regin - Der Winter beginnt kalendarisch erst heute, aber in den Kommunen wird vielerorts das Streusalz bereits knapp. So blickt man in den Bauhöfen in Mülheim-Kärlich, Bendorf und Vallendar nur noch auf magere Restbestände. In Koblenz liegen zwar noch 250 von ehemals 1000 Tonnen Streusalz, aber auch hier will man nicht allzu großzügig mit dem Vorrat umgehen.

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Von unserem Mitarbeiter Peter Karges

Koblenz/Regin – Der Winter beginnt kalendarisch erst heute, aber in den Kommunen wird vielerorts das Streusalz bereits knapp. So blickt man in den Bauhöfen in Mülheim-Kärlich, Bendorf und Vallendar nur noch auf magere Restbestände. In Koblenz liegen zwar noch 250 von ehemals 1000 Tonnen Streusalz, aber auch hier will man nicht allzu großzügig mit dem Vorrat umgehen. „Wir räumen zurzeit die Hauptstraßen, die in den Streustufen 1 und 2 aufgelistet sind, dies sind immerhin 235 Kilometer“, erläutert Edgar Mannheim, Leiter des Entsorgungsbetriebs. Das Koblenzer Straßennetz beläuft sich allerdings auf rund 350 Kilometer.

In Bendorf und Vallendar hingegen hat man sich wegen der Salzknappheit bereits darauf verlegt, nur noch die Steilstraßen, die auf die Höhe führen, zu streuen. „Andere Straßen werden von uns zwar geräumt, aber wegen der Mangelsituation können wir hier nur ein Gemisch aus Salz und Lava verwenden“, sagt Michael Fölbach, Leiter des Bauhofs der Stadt Vallendar.

Ähnlich wie die meisten Baumärkte in der Region warten auch die Kommunen händeringend auf Nachschub. „Wir hatten 120 Tonnen Salz gelagert, und die sind nun fast weg. 75 weitere Tonnen hatten wir schon vor zwei Monaten bestellt, aber bis heute nicht erhalten. Eventuell kommen sie nächste Woche, hat uns der Großlieferant, der ein Schiff im Andernacher Hafen erwartet, mitgeteilt“, sagt Franz Dreher, Leiter des Bauhofs der Stadt Mülheim-Kärlich. Dort kann man wegen Salzmangel bei weiteren Schneefällen in dieser Woche nur noch auf Gehwegen vor dem Rathaus, dem Altenheim, den Grundschulen sowie dem Altenbegegnungszentrum streuen.

Vor den Schneemassen kapitulierte am Sonntagabend auch der Busverkehr. „Wir mussten am Sonntag um 18 Uhr den Busverkehr einstellen, weil die Sicherheit nicht mehr gewährleistet war“, betont Klaus Lammai, Pressesprecher der Koblenzer Kevag. Und genauso verhielt es sich mit den Buslinien der Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV). Am Montagmorgen konnte der Verkehr zwar wieder nach und nach aufgenommen werden, aber auch am Nachmittag verkehrten manche Linien nur eingeschränkt. So fuhren die Linie 2/12 auf der Karthause nicht über die Stationen Löwentor sowie Friedhofskapelle, die Linie 3 nicht nach Güls-Bisholder und die Linie 6 nicht auf die Horchheimer Höhe. Heute Morgen wird sich entscheiden, ob diese Strecken wieder befahren werden können. Gleiches gilt für die Linie 354 der RMV, die, von Koblenz kommend, gestern Urmitz nicht anfahren konnte.

Um dem Schneechaos am Sonntagabend Herr zu werden, hatte der Koblenzer Entsorgungsbetrieb 50 Mitarbeiter im Einsatz. „Wir räumen dann zuerst die Hauptverkehrsstraßen der Streustufe 1. Dies sind 160 Kilometer. Erst wenn diese geräumt sind, können wir uns der Streustufe 2 zuwenden“, erklärt Edgar Mannheim.

Die Glätte führte auch zu zahlreichen Knochenbrüchen. Allein im Kemperhof mussten seit dem Wochenende sieben Patienten operiert werden.

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