Das bestätigte die Fraktion auf Anfrage des „Trierischen Volksfreundes“. Eine entsprechende E-Mail des Landesvorsitzenden Uwe Junge war zuvor auf einer Facebook-Seite namens „Distanzeritis“ aufgetaucht. Dort veröffentlicht ein Insider seit Kurzem interne Dokumente der Partei. Ahnemüller dementierte die Kontakte zu Wagner.
Der nun fraktionslose Parlamentarier soll im Sommer bei einer Veranstaltung des NPD-Mannes in Kaiserslautern aufgetreten sein. Seine Erklärung: ein Missverständnis. Er habe allgemein und „überparteilich“ über Dieselfahrverbote gesprochen. Auch die Tatsache, dass Wagner in seinem Wahlkreisbüro aufgetaucht war, hat laut Ahnemüller keine politischen Hintergründe. Hier soll Zufall im Spiel gewesen sein: Wagners Tasche wurde im Büro von Ahnemüller, das er sich mit dem Abgeordneten Michael Frisch teilt, abgegeben. Der NPD-Mann, der in der Vergangenheit auffiel, als er an einem Rudolf-Heß-Gedenkmarsch teilnahm, wollte lediglich seine verlorene Tasche abholen. Frisch gibt an, von diesem Besuch nichts mitbekommen zu haben.
Online machen unterdessen auf „Distanzeritis“ Gegner des Fraktionsvorsitzenden Uwe Junge mobil. Sie äußern Sympathien für die „Patriotische Plattform“, eine AfD-Strömung, von der sich die Partei inzwischen distanziert. Zunächst wurde auf der Seite eine Erklärung veröffentlicht, die sich mit Ahnemüller solidarisch erklärt. „Ein AfD-Mitglied aus der Fraktion auszuschließen, nur weil ein Ordner seine Veranstaltung bewachte, der irgendwann einmal auf einer IB-Veranstaltung war, entspricht linkem Gesinnungsterror, aber nicht rechtsstaatlichem Handeln“, heißt es. Als Erstunterzeichner sind Christina Baum, Landtagsabgeordnete aus Baden-Württemberg, und Maximilian Meurer vom Kreisverband Bernkastel-Wittlich aufgeführt. Letzteren vermutet Junge in einer veröffentlichten E-Mail hinter der Facebook-Seite.
In den Kommentarspalten ist außerdem Gabriele Bublies-Leifert sehr aktiv. Sie wirft Junge unter anderem einen rigiden Führungsstil vor. Hintergrund: Junge hatte den Kreisverband von Bublies-Leifert wegen undurchsichtigen Finanzgebarens aufgelöst. Die Abgeordnete aus dem Kreis Birkenfeld beschreibt den Vorgang so: „Es wurden uns vor gut zwei Jahren gezielt mehrere ,Meldemuschis‘ in den Kreis gesetzt. Uns liegen schriftliche Beweise vor, von wem das alles inszeniert wurde. Wir sollen genauso ,entsorgt‘ werden wie viele andere Basisdemokraten auch.“ zca