Idar-Oberstein – Der städtische Baubetriebshof schlägt Alarm: Sollte die Wetterlage weiterhin so bleiben wie bisher, ist der Streusalzvorrat bald aufgebraucht – und Nachschub sei auf absehbare Zeit nicht zu bekommen. Grund dafür ist nach Aussage von Betriebshofleiter Manfred Arndt, dass die Salzproduzenten und -lieferanten derzeit vorrangig die Straßenverwaltungen von Bund und Ländern bedienen. Die Kommunen haben das Nachsehen. „Die ordnungsgemäße Durchführung des Winterdienstes wird dadurch gefährdet“, warnt Arndt.
Er ärgert sich über die Aussagen aus den Straßenverwaltungen von Bund und Ländern, dass für ihren Winterdienst kein Salzmangel zu befürchten ist. Die Lager seien gefüllt, ab einem Verbrauch von 20 Prozent würden unverzüglich Nachlieferungen erfolgen. Was dabei unerwähnt bleibe: Für die Kommunen ergebe sich daraus ein echtes Nachschubproblem. Auch in Idar-Oberstein reichen die Lagerkapazitäten des Baubetriebshofes nicht aus, um einen Vorrat für den ganzen Winter vorzuhalten. Die Halle, die mit rund 750 Tonnen bis zum Rand gefüllt war, hat sich inzwischen bereits deutlich geleert. Noch zwei bis drei kräftige Schneefälle: „Dann haben wir kein Salz mehr und ein reibungsloser – vor allem maschineller – Winterdienst ist nicht mehr möglich“, befürchtet Arndt.
Die Stadt bezieht die begehrte Ware normalerweise von einem „sehr zuverlässigen Lieferanten“, wie er betont. Der aber kann vorerst nichts abgeben, weil er große Mengen für die Straßenmeistereien vorhalten muss. „Sonst riskiert er eine Konventionalstrafe wegen Vertragsbruch.“ Er hat dem städtischen Baubetriebshof eine Lieferung in sechs bis acht Wochen in Aussicht gestellt. „Bis dahin könnte der Winter schon vorbei sein“, meint der Betriebshofsleiter lakonisch.
Ab und an bieten ihm Transportunternehmen Salz an. Der Preis sei aber extrem hoch – bis hin zum doppelten des normalen Preises, der bei rund 94 Euro pro Tonne liegt. Die in der Regel finanziell sowieso schon angeschlagenen Kommunen werden so durch die Vorratspolitik von Bund und Land zu erhöhten finanziellen Aufwendungen gezwungen, kritisiert der Leiter. Das betreffe natürlich auch die im Zuständigkeitsbereich der Kommunen verlaufenden Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Diese grundsätzlich von den Straßenverwaltungen zu unterhaltenden Straßen werden innerhalb geschlossener Ortschaften von den Kommunen betreut. Ausgenommen davon ist in Idar-Oberstein nur die Naheüberbauung.
Was also jetzt tun? „Wir räumen vorrangig und streuen nur noch auf den Bus- und Steilstrecken“, berichtet Arndt. Per Hand wird nur noch Splitt gestreut. Zudem will er für den nächsten Winter zusätzliche Lagerkapazitäten schaffen. Der Platz dafür soll durch den von der OIE angekündigten Abbau von drei nicht mehr benötigten Gastanks frei werden. In einem normalen Winter verbraucht der Baubetriebshof 1000 bis 1200 Tonnen Streusalz. Im vor