Besoldung im Ländervergleich
Für Beamte ist Rheinland-Pfalz sehr attraktiv 
Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro stecken in einem Geldbeutel, während auf dem Geldbeutel Münzen liegen. (zu dpa: «Technische Panne – Bayerns Beamte erhalten Bezüge verspätet») +++ dpa-Bildfunk +++
Monika Skolimowska. picture alliance/dpa

Wenn’s um die Einkünfte von Staatsdienern in Rheinland-Pfalz geht, liegen unsere Nachbarn Hessen und das Saarland hinter uns. Nordrhein-Westfalen kann bei den Gehältern mithalten.

Rheinland-Pfalz. Unser Bundesland ist ein durchaus attraktiver Arbeitgeber. Mit der Lohnerhöhung von 5,5 Prozent zum 1. Februar finden sich die Landesbeamten im bundesweiten Ranking im oberen Drittel der Besoldungstabellen wieder. Auch den Vergleich zu benachbarten Bundesländern kann Rheinland-Pfalz aufnehmen. Und das ist wichtig, denn ohne Einkommenszuwächse wird der Personalmangel im öffentlichen Dienst drastisch zunehmen. Heute schon stehen die Bundesländer im Wettbewerb um Lehrer, Polizisten, Professoren und Richter. Dabei spielt das Gehalt natürlich eine gewichtige Rolle.

Beamtinnen und Beamte verdienen je nach Bundesland und individuellen Faktoren wie Familienstand und Steuerklasse unterschiedlich hohe Gehälter, denn da hat jedes Bundesland seine eigenen Regelungen. Die Höhe des Gehalts hängt vom Dienstgrad und der Besoldungsgruppe (vom einfachen bis zum höheren Dienst) und den Berufsjahren ab. Zulagen gibt es für Nachtdienste, Dienstreisen und gefährliche Tätigkeiten, aber auch familienbezogen beziehungsweise als Leistungsprämien. Hier einige Beispiele für unser Bundesland (alle Angaben ohne Zulagen).

Rheinland-Pfalz liegt vor dem Saarland und Hessen

Polizeibeamte im Einstiegsamt A9 erhalten nun in Rheinland-Pfalz ein Grundgehalt von monatlich 3292 Euro brutto. Grundschullehrer in der Besoldungsgruppe A12 bekommen im ersten Jahr 4462, Lehrer an anderen Schulen (A13) ebenfalls im ersten Jahr 4956 Euro. Richter bekommen beim Einstieg in die niedrigste Gruppe (R1) 5278, Professoren an Universitäten verdienen in der Gehaltsgruppe W3 nun 7661 Euro. Und ganz oben beim Verdienst rangieren die politischen Beamten, Staatssekretäre in Ministerien, die in Rheinland-Pfalz ein Grundgehalt in der Gruppe B9 von 13.158 Euro monatlich erhalten.

Damit lässt unser Bundesland das Saarland hinter sich, wo sich nur die Professoren in der Gehaltsstufe W3 mit 7809 Euro monatlich etwas bessergestellt sehen. Bei unserem Nachbarland Hessen liegen im Vergleich alle der genannten Gehaltsstufen unter denen von Rheinland-Pfalz. Etwas differenzierter sieht es in Nordrhein-Westfalen aus: Hier hat der Polizeibeamte im Einstiegsamt A9 mit 3326 Euro etwas mehr als sein Kollege in unserem Bundesland. Grundschullehrer in der Besoldungsgruppe A12 erhalten im ersten Jahr rund 100 Euro weniger, Lehrer an anderen Schulen jedoch knapp 100 Euro mehr als die rheinland-pfälzischen. Richter in der Gruppe R1 verdienen in NRW 121 Euro monatlich weniger, dafür erhalten Professoren in der Stufe W3 106 Euro mehr. Bei den Staatssekretären sind die Nordrhein-Westfalen etwa knauseriger als die Rheinland-Pfälzer: Mit 12.909 Euro macht die Differenz bei unseren Nachbarn im Monat 249 Euro aus.

Spitzenreiter bei den Beamtengehältern ist Baden-Württemberg. Polizisten im Einstiegsamt freuen sich hier über 3384, also knapp 100 Euro mehr als in Rheinland-Pfalz. Grundschullehrer im ersten Jahr erhalten 64 Euro brutto mehr, die anderen Lehrer 230 Euro. Bei den Richtern macht der Unterschied nur 16 Euro aus, bei den Professoren sind es jedoch 769 und bei Staatssekretären 214 Euro.

Im bundesweiten Vergleich liegt Sachsen übrigens bei der Besoldungsgruppe B9, die für Staatssekretäre gilt, mit monatlich 13.853 Euro an der Spitze. Am wenigsten bringt der Job hingegen mit 12.585 Euro in Mecklenburg-Vorpommern.

Beamte in Diensten des Bundes verdienen etwas mehr als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Ländern. 3354 Euro gibt es in Stufe 1 der Besoldungsgruppe A9; 4334 in Stufe 1 der Gruppe A12 und 5036 Euro in Stufe 1 der Gruppe A13. In der Gruppe W3 gibt es monatlich 7589 in der Stufe 1, und die Besoldungsgruppe B9 geht mit 13.294 Euro nach Hause. Rheinland-Pfalz bietet seinen Beamten im Vergleich also bei der A12 und der W3 etwas mehr an Gehältern.

Fast 2 Millionen Beamte gibt es in Deutschland

Nach Informationen des Deutschen Beamtenbundes (DBB) gibt es in Deutschland knapp 1,933 Millionen Beamtinnen und Beamte (Stand 30. Juni 2023). Mitgezählt werden bei dieser Auflistung auch Soldatinnen und Soldaten. An der Spitze der Bundesländer steht Nordrhein-Westfalen mit 417.900 Beamten, die wenigsten Beamten sind im Saarland (22.100) und im Stadtstaat Bremen (19.800) beschäftigt. Rheinland-Pfalz steht mit 106.000 Beamten an sechste Stelle der deutschen Bundesländer. ms

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