Der zweite Prozess gegen Ex-„Geheimagent“ Werner Mauss ist überraschend geplatzt. Das hat ein Sprecher des Bochumer Landgerichts am Mittwoch mitgeteilt. Hintergrund seien fehlende Unterlagen aus der Schweiz, aus Luxemburg und aus Israel, die nun beschafft werden sollen. Anschließend müsste das Strafverfahren noch einmal komplett von vorne beginnen – dann bereits zum dritten Mal.
Mauss wird vorgeworfen, zwischen 2002 und 2011 rund 14 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Er selbst bestreitet die Vorwürfe. Der inzwischen 80-Jährige war in einem ersten Verfahren im Oktober 2017 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre und drei Monate Haft beantragt. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil später jedoch aufgehoben und zur Neuverhandlung nach Bochum zurückverwiesen.
Die zusätzlichen Ermittlungen im Ausland können nach Angaben von Gerichtssprecher Volker Talarowski lange dauern. „Einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren kann man durchaus als realistisch ansehen“, sagte er am Mittwoch. Solange bleibt der Prozess offiziell ausgesetzt.