Rhein-Hunsrück
Eröffnet: Deutschlands schönster Fernwanderweg ist jetzt doppelt so lang

Und gleich ist er eröffnet: Zwei Stelzenläufer hielten das Band beim Durchschnitt an der Wurzelbank fest.  Foto: Suzanne Breitbach

Rhein-Hunsrück. Acht Jahre nach der Eröffnung des Saar-Hunsrück-Steiges zwischen Orscholz (Saar) und Idar-Oberstein mit Abzweig nach Trier hat sich nun die Länge von Deutschlands höchst bewertetem Fernwanderweg nahezu verdoppelt. Von Perl geht es nun bis Boppard. Jetzt ist er offiziell eröffnet.

Und gleich ist er eröffnet: Zwei Stelzenläufer hielten das Band beim Durchschnitt an der Wurzelbank fest.  Foto: Suzanne Breitbach

Beim Ertasten der Waldstelzen mussten Minsterin Eveline Lemke und Landrat
Bertram Fleck herzlichen Lachen. Foto: Suzanne Breitbach

Vor der Wanderung informierten sich Wanderer an den Ständen über die Routenführung. Foto: Suzanne Breitbach

Den Ausblick Richtung Maifeld und die Hunsrückdörfer kann man an der
Wurzelbank besonders genießen. Foto: Suzanne Breitbach

An den vielen Kreuzungen erstmal auf der Karte nachschlagen. Foto: Suzanne Breitbach

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Von unserem Redakteur Wolfgang Wendling

Auf 410 Kilometer schlängelt sich der Saar-Hunsrück-Steig durch Wald und Flur, Höhen und Täler. Die heimatkundliche Eselsbrücke „Mosel, Saar, Nahe, Rhein schließen rings den Hunsrück ein“ trifft für die geografische Einordnung des Steigs voll und ganz zu.

Mit 64 Erlebnispunkten hat das Deutsche Wanderinstitut den Saar-Hunsrück-Steig bei der Zertifizierung 2009 bewertet. Das ist bis heute die beste Benotung aller deutschen Fernwanderwege. Diesen Spitzenplatz wird der verlängerte Steig bei der in einigen Monaten abgeschlossenen Neuzertifizierung auf jeden Fall behaupten, vielleicht sogar noch ausbauen, verriet Achim Laub vom Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig im saarländischen Losheim unserer Zeitung. Über eines sind sich die Wanderexperten einig: Der von Idar-Oberstein nach Boppard um gut 195 Kilometer verlängerte Steig untermauert den natürlichen Landschaftscharakter der Route. So liegt der Asphaltanteil auf der Strecke gerade mal bei fünf Prozent. Die naturbelassenen Wege machen 70 Prozent des Steigs aus .

Mehr als 400 Kilometer Wanderweg: der Saar-Hunsrück-Steig. (Bild in großer Ansicht)

Zudem erlebt der Wanderer auf der verlängerten Route auch zahlreiche Zeugnisse regionaler Kulturgeschichte, darunter das Kupferbergwerk Fischbach, das Besucherbergwerk Herrenberg, die Keltensiedlung Altburg, den Römerturm bei Dill, die Synagoge in Laufersweiler oder die römischen Ausgrabungen bei Mittelstrimmig, dazu stoßen die Fernwandrer auf sehenswerte Burgen wie die Schmidtburg, die Burg Dill, die Balduinseck, die Kastellauner Burg, die Waldeck, die Ehrenburg, Schloss Schöneck und schließlich die Kurtrierische Burg in Boppard.

Es gibt noch weitere Besonderheiten des Steigs: Er verläuft zwischen Nonnweiler und Rhaunen über 30 Kilometer durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald, führt am Flughafen Hahn vorbei und bindet 15 hoch dekorierte Traumschleifen in die Wegeführung ein.

Ganz bewusst wurden die in Wanderkreisen bekannten klammartige Täler Baybachtal und Ehrbachtal in den Steig integriert. So ist es auch kein Zufall, dass die offizielle Eröffnung des neuen Saar-Hunsrück-Steigs am Samstag in Morshausen, zwischen Baybachtal und Ehrbachtal gelegen, über die Bühne ging. Im Beisein von Edelsteinkönigin Sonja und begleitet vom stimmgewaltigen Männerchor Baybachtal betonten die Festredner allesamt, dass Deutschlands zweitlängster Fernwanderweg dem Tourismus in der gesamten Region zu neuen Höhenflügen verhelfen werde. Wer in diesem Abschnitt unterwegs ist, hat sich zugleich eine Art Königsetappe ausgesucht: Es geht dabei mit etlichen Höhernmetern durchs wildromantische, aber auch anspruchsvolle Baybachtal, das „Canyon des Hunsrücks“:

Ministerin Eveline Lemke wie auch der Rhein-Hunsrücker Landrat Bertram Fleck lobten das Engagement der Bürger in den Ortschaften am Steig, die mit viel Eigenleistung den Boden für die hochwertige Wanderstrecke bereitet hätten. Das Wanderland Rheinland-Pfalz werde vom verlängerten Steig erheblich profitieren, zeigte sich Lemke überzeugt. „Der Wandertourismus wird auf eine neue Ebene gehoben“, ergänzte Fleck. Wandern ist eben ein grenzenloses Vergnügen, wie Udo Recktenwald, Landrat des Kreises St. Wendel (Saar), kundtat.

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