Unter dem Motto „Inseln der Poesie“ wird Bacharach eine von vier Spielstätten der Bundesgartenschau sein, wo während der Veranstaltung Eintritt erhoben wird. Zentraler Bereich sind die insgesamt etwa zehn Hektar großen Flächen entlang des Rheins. Dazu gehören die historischen Rheinanlagen, die bereits 1902 entstanden sind, sowie Flächen der Wassersportvereine und ein Campingplatz im südlichen Teil des Areals. Hier findet sich auch das frühere „Strandbad“ der Stadt – eine für den Mittelrhein einzigartige breite Sandbank, die sanft in den Fluss hineinführt.
Frischzellenkur für die Rheinanlagen
Die Uferpromenade, die Schiffsanlagestellen und vor allem die historischen Rheinanlagen haben eine Frischzellenkur nötig. Die denkmalgeschützte Parkanlage soll in ihrer ursprünglichen Konzeption wieder sichtbar werden, die Bepflanzung künftig den Folgen des Klimawandels trotzen. Ziel ist es außerdem, die B 9, die die Rheinanlagen von der malerischen Altstadt trennt, für Fußgänger durchgängiger und die Zugänge zur Stadt attraktiver zu machen. In Bahnhofsnähe ist zudem ein sogenannter „Mobilitätshub“ geplant, quasi der Knotenpunkt für Bahnreisende, Busshuttles, Fahrräder und Fußgänger.
Die „Inseln der Poesie“, die als Motiv im Wettbewerb festgelegt wurden, werden laut Buga 2029 gGmbH „besondere Orte mit verschiedenen Funktionen und Blickwinkeln bieten. Die Themen Kreativität, Malerei, Ästhetik, Entdeckungsdrang, Naturerlebnis sowie Reise und Aufbruch werden hier vereint.“ Das Büro urbanegestalt hat die drei Inseln „Auenufer“, „Park“ und „B(e)acharach“ benannt. Vom nördlichen Auenufer mit dem Tonnenhof als gastronomischem Angebot bis zur Mündung des Münzbachs sollen nach dem Entwurf der Planer Nischen, Rückzugsorte und naturnahe Pflanzen eine entspannte Atmosphäre bieten. Der Hauptweg führt zu einem Fähranleger, von dem aus Gäste zum Bacharacher Werth, einer Insel im Rhein mit Rebfläche, übersetzen können.
Großzügiger Bereich mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten
Die Promenade lenkt den Besucher weiter zum historischen Teil des Parks, wo der bisherige Parkplatz entsiegelt werden soll. Das historische Wegenetz und neue Bepflanzungen sollen laut Siegerentwurf die Schönheit des Parks betonen. Im südlichen Abschnitt, in Richtung des dortigen Campingplatzes, wird ein großzügiger Bereich mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Generationen den Übergang zum Strandbad bilden, das wieder attraktiv gestaltet werden soll.
In seiner Bewertung des Siegerkonzepts urteilt das Preisgericht, dass mit dem Entwurf für die Ausstellungsflächen der Buga „ein robuster Rahmen“ entstehe. Die Kombination aus Sport, Spiel, Strandbad und Wohnmobilstellplätzen könne zudem „eine Attraktion über die Grenzen von Bacharach hinaus“ werden. Stadtbürgermeister Philipp Rahn wiederum freut sich, dass der Siegerentwurf viele der Ideen widerspiegelt, die von den Bürgern zuvor entwickelt wurden. Und Buga-Geschäftsführer Sven Stimac erklärt: „Gemeinsam mit der Stadt Bacharach und den Preisträgern werden wir intensiv beraten, welche Vorschläge aus dem Entwurf nun finanziert, umgesetzt und nachhaltig betrieben werden können. (...) Erst dann stehen die Kosten für das Buga-Projekt in Bacharach fest.“ Zwei weitere Wettbewerbe hat die Buga 2029 gGmbH bereits ausgelobt. Der Siegerentwurf für die Rheinanlagen in Lahnstein wird im Januar gekürt. Für den Hafenpark in Rüdesheim steht er im März fest.
Preise und Preisgericht
Die Preise gingen an folgende Teilnehmer: 1. Preis urbanegestalt, Köln, mit Hille Tesch Architekten, Ingelheim, 40.000 Euro. 2. Preis A24 Landschaft, Berlin, 25.000 Euro. 3. Preis Atelier Loidl, Berlin, 14.000 Euro. Anerkennungen: Greenbox (Düsseldorf), hutterreimann (Berlin), lohrer.hochrhein (München) mit je 7000 Euro. Das Preisgericht setzte sich zusammen aus den Fachpreisrichtern Prof. Ulrike Kirchner (Landschaftsarchitektin, Koblenz), Prof. Burkard Wegener (Landschaftsarchitekt, Köln), A.W. Faust (Landschaftsarchitekt, Berlin) Prof. Stephan Lenzen (Landschaftsarchitekt, Bonn), Gabriele Pütz (Landschaftsarchitektin, Berlin) und Torsten Becker (Stadtplaner, Frankfurt). Sachpreisrichter waren Jochen Sandner (Geschäftsführer Deutsche Bundesgartenbau Gesellschaft), Sven Stimac (Geschäftsführer Buga 2029), Philipp Rahn (Stadtbürgermeister Bacharach), Rainald Kauer (Beigeordneter Stadt Bacharach) und Nadya König-Lehrmann (Geschäftsführerin Welterbe-Zweckverband). red