Verhalten in der Gastronomie
Dos and Don'ts in Biergarten, Café & Co.
Außenflächen für Gäste und Wirte
Außenflächen für Gäste und Wirte
Arne Dedert. DPA

Rauchen, Trinken, Toben: Erlaubt ist in der Außengastro vieles. Aber nicht alles davon ist auch gerne gesehen. So klappt es mit dem nächsten Besuch im Biergarten, Weinlokal und Café.

Mainz (dpa/lrs) – Die Sonne scheint, das Café ruft: Kaum wird es wärmer, sind die Stühle vor Cafés, Biergärten und Restaurants gefüllt. Doch welche Regeln gelten? Ein paar (teils weniger ernst gemeinte) Ratschläge.

Sonne oder nicht Sonne, das ist hier die Frage

Direktorin Luisa Hahn vom «Deidesheimer Hof» mahnt vor allem Toleranz an. «Wünschenswert wäre gerade im Gartenlokal etwas Verständnis und ein wenig Geduld: Verständnis, dass bei strahlendem Sonnenschein manch einer die Sonne genießen will, andere den Schatten bevorzugen, doch der Sonnenschirm geht nur auf oder zu.» Verständnis auch dafür, dass die Plätze begrenzt seien und nicht jede Reservierung Platz auf der Terrasse finden könne.

Und auch Mundart-Comedian Christian «Chako» Habekost rät jedem, einen Schirm mitzubringen – als Sonnenschutz. «Bei 30 Grad ist irgendwann auch der letzte Schattenplatz besetzt. Und nichts ist schlimmer als ein Hitzschlag im Gartenlokal: zu viele Gaffer!»

Gute Laune ja – aber bitte nicht sturzbetrunken

«Das Hauptthema ist natürlich: In welchem Zustand kommen die Gäste in die Lokale», sagt der Präsident der Dehoga Rheinland-Pfalz Gereon Haumann. Gerade Wandergruppen oder Junggesellenabschiede kämen oftmals «voller guter Laune» auf die Außenterrassen – und seien dabei «schon sehr gut alkoholisiert». Aber: «Die allermeisten benehmen sich sehr, sehr vernünftig.»

Miesepetrige Tendenzen sollten die Gäste laut Habekost auf jeden Fall unterdrücken. «Schließlich ist es nirgendwo leichter und notwendiger, mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren – Stichwort: „Kumm do hock disch her!“», sagt Habekost schmunzelnd.

Tief ein- und ausatmen: Geduld und Rücksicht sind gefragt

Neben viel Verständnis wünscht sich die Direktorin vom «Deidesheimer Hof»: «Dazu ein wenig Geduld, denn die Servicemitarbeitenden haben für den Außenbereich längere Wege. Mit diesen Zutaten wird jeder Besuch eine schöne Erfahrung.»

Geduld kann es auch kosten, wenn am Nachbartisch die Babys kreischen oder Kinder durch die Gänge rennen. Es gebe in den Cafés und Restaurants eine große Freiheit für Kinder, sagt Haumann. «Das ist weniger eine Herausforderung für die Gastgeber als vielmehr dann schon eine Frage der Akzeptanz durch die anderen Gäste.» Aber er versichert: «Natürlich freuen wir uns über alle Gäste, auch über die kleinen Gäste, weil das sind ja letztendlich die zukünftigen Gäste.»

Auch Qualm vom Nachbartisch kann die Lust auf Wein, Bier und Kaffee schnell verderben. «Letztendlich gilt auf allen Plätzen, auf denen es nicht ausdrücklich verboten ist draußen, die Genehmigung fürs Rauchen», erklärt Haumann. Er rät: Es sollten sich alle so benehmen, dass sich andere wohlfühlten. «Rücksicht auf andere ist immer auch für den eigenen Genuss wertvoll», sagt er.

Sonnenbrille und Portemonnaie: die Must-haves für Biergarten & Co.

Mundart-Comedian Habekost rät, keinesfalls die Sonnenbrille zu vergessen. «Von der Sonne geblendete und daher verkniffene Mimik entspricht zwar immer noch dem deutschen Klischee», sagt der Pfälzer, «aber nicht mehr der neuen Realität von teutonischem Dolce Vita.» Auch sollte niemand Aperol Spritz bestellen, nur weil das Getränk gut aussieht. «Erst recht, wenn man nicht genau weiß, wer da an der Bar am Panschen ist...»

Dehoga-Präsident Haumann reist nach eigener Aussage immer mit leichtem Gepäck. Die Wirte hätten immer das Wichtigste da. Nur ohne eine Sache wird es auch für ihn schwierig: «Bei mir muss nur der Geldbeutel mit.»

© dpa-infocom, dpa:250511-930-527302/1

Top-News aus der Region

Weitere regionale Nachrichten