Das Land Rheinland-Pfalz und ein Medienverband haben die besten politischen Fotos sowie Karikaturen des Jahres ausgezeichnet – von Björn Höcke in der Maske bis zu Olaf Scholz mit Augenklappe. Das Siegerfoto ist ein berührendes Dokument gegen den Antisemitismus. In Koblenz sind die Fotos der „Rückblende 2023” im Laufe des Jahres im Großformat zu sehen – wir zeigen einige schon jetzt.
Aktualisiert am 23. Januar 2024 15:38 Uhr
Nein, mehr als Tausend Worte sagen sie nicht. Aber die Bilder, die nun mit dem Preis „Rückblende 2023” ausgezeichnet worden sind, können helfen, das politische Geschehen in Deutschland besser zu begreifen: Sie erzählen ganz ohne Sprache von erhitzten Demonstranten für Palästina oder gegen die Klimakrise, vom Erstarken faschistischer Parteien oder davon, dass auch Kanzler nicht vor Sportblessuren gefeit sind.
Sieger zeigt Igor Levit und Margot Friedländer
Vergeben wird der Preis, den es seit 40 Jahren gibt, von der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und dem Bundesverband der Zeitungsverleger. In diesem Jahr geht der erste Preis an den Berliner Fotografen Markus C. Hurek, der den Pianisten Igor Levit gemeinsam mit der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer (102) fotografiert hat. Der jüdische Musiker hatte ein Konzert in Reaktion auf den Terroranschlag der Hamas auf Israel gegeben und zugleich den Antisemitismus in Deutschland kritisiert.
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Mit dem Sonderpreis „Das scharfe Sehen” kann sich fortan Jens Schlüter aus Halle an der Saale schmücken. Der Fotograf setzte mit Timing und Perspektive den rechtsextremen Politiker Björn Höcke ins rechte Licht.
Wann die Ausstellung nach Koblenz kommt
Aus Essen kommt laut Auffassung der Jury die Karikatur des Jahres: Michael Holtschulte überspitzt mit wenigen Strichen trefflich den Weg von der Diskursverschiebung bis zum Rechtsruck in den Parlamenten.
Für einen Publikumspreis kann übrigens jeder bis zum 13. Februar online abstimmen. Die Fotos und Karikaturen der Rückblende werden fortan auch in Großformat und hoher Auflösung im Rahmen einer Wanderausstellung gezeigt – diese ist in Berlin gestartet und wird über Leipzig, Bonn, Brüssel, Neustadt, Mainz und Trier auch nach Koblenz kommen. In den Räumen der SGD Nord (Stresemannstr. 3-5) gegenüber dem Koblenzer Theater gastiert die Ausstellung vom 18. September bis zum 11. Oktober.