Deutlich mehr sind dafür berechtigt
Deutlich mehr sind dafür berechtigt: 8500 Ukrainer besuchen Integrationskurse
Seit Mitte März dürfen aus der Ukraine Geflüchtete an Integrationskursen teilnehmen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
dpa

Rheinland-Pfalz. Rund 14.400 Menschen haben in diesem Jahr schon Integrationskurse in Rheinland-Pfalz begonnen. Etwa 8500 davon kommen aus der Ukraine, wie aus den Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervorgeht. Berechtigungen für solche Kurse wurden nach Angaben der Nürnberger Behörde in Rheinland-Pfalz 27.400 erteilt, 17.100-mal an Ukrainerinnen und Ukrainer.

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Dass viele Menschen aus dem von Russland angegriffenen Land noch nicht bei einem der Kursträger gemeldet sind, also bislang noch keinen Schritt unternommen haben, die Berechtigung auch in Anspruch zu nehmen, ist aus Sicht eines BAMF-Sprechers verständlich: „Das ist vor dem Hintergrund der unsicheren Situation, in der sich die Menschen befinden, weder verwunderlich noch bedenklich.“ Es kann laut dem Bundesamt zudem eine gewisse Zeit dauern, bis der passende Kurs gefunden ist. Daher verzögere sich der Kursbeginn nach der erteilten Berechtigung sowie dem Einstufungstest oftmals noch.

Integrationskurse wurden den Angaben nach 2005 eingeführt. Sie dauern demnach 700 Stunden, von denen 600 den Sprachteil ausmachen. In den anderen 100 Stunden gehe es etwa um Werte, Rechtsordnung und das Gesellschaftssystem. Die Kurse werden nach dem jeweiligen Sprachniveau zusammengestellt und richten sich an alle Zugewanderten – unabhängig von ihrer Herkunft. Diese Integrationskurse besuchen nur Erwachsene, für Minderjährige gilt in Deutschland Schulpflicht. Dort gibt es zahlreiche Bildungsangebote. Die Öffnung der Integrationskurse für Ukraine-Geflüchtete wurde laut Bundesamt Mitte März umgesetzt. Diese Kurse dauern demnach in der Regel sieben bis neun Monate, Spezial- und Teilzeitkurse auch länger. Viele hatten im Mai und Juni damit begonnen – dadurch hätten bislang noch verhältnismäßig wenige einen Kurs beendet.

Bundesweit steuert die Zahl der Teilnahmeberechtigungen für Integrationskurse einen Rekordwert an: Von Januar bis Anfang November dieses Jahres wurden laut Bamf rund 560.000 solcher Berechtigungen erteilt, etwa 26.000 mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. Die Zahlen könnten sich durch Nacherfassungen noch ändern, heißt es.

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