Zwischen Ürzig und Rachtig spannt sich der Hochmoselübergang imposant über das Tal. Acht Jahre wurde an dem gigantischen Bauwerk gearbeitet, das zur „größten Brückenbaustelle Europas“ wurde. Über die auf zehn Pfeilern ruhende, 160 Meter hohe und 1,7 Kilometer lange Brücke wurde lange gestritten – die Region scheint sie aber nicht erst seit des letzten Verschubs im Sommer 2018 angenommen zu haben. Fotos: Jens Weber (1), Werner Dupuis (3)
Jens Weber
Europas größte Brückenbaustelle ist Geschichte. Wenn am kommenden Donnerstag der Hochmoselübergang feierlich eröffnet wird, endet nicht nur eine acht Jahre währende Bauphase, sondern auch ein Streit, in dem es bis heute zwei Lager gibt, die sich inzwischen allerdings weniger feindlich gegenüber stehen als noch zu Beginn des Großprojekts: die Freunde und die Feinde des 1,7 Kilometer langen und bis zu 160 Meter hohen Bauwerks hoch über dem Moseltal zwischen Ürzig und Rachtig.
„Hunsrück küsst Eifel“ – so lautet ein Slogan für die Brücke. Doch über Jahre lag eine Wolke des Streits über den kleinen Weinbauorten im Landkreis Bernkastel-Wittlich, die bis dato vor allem für einzigartige Rieslinglagen bekannt gewesen waren. Denn auch um die so eindrucksvoll klingenden Lagen vom „Domprobst“ über „Sonnenuhr“ und „Würzgarten“ bis hin zum „Himmelreich“ hatte sich ein massiver Disput entwickelt.