Zuvor fällt aber der Samstag in Rheinland-Pfalz und im Saarland mit Höchsttemperaturen von 15 bis 20 Grad noch moderat aus. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Örtlich muss mit Regen gerechnet werden. Es herrscht frischer Südwest- bis Westwind.
In der Nacht zum Sonntag setzt dichte Bewölkung und von Westen her Regen ein. Tiefstwerte liegen zwischen 11 und 7 Grad. Tagsüber ist es bewölkt und von Westen her regnerisch. Einer Sprecherin zufolge ist aber noch offen, wie viel Regen fällt. „Es könnten am Sonntag gebietsweise 10 Liter pro Quadratmeter sein, aber auch 40 Liter und mehr“, sagte sie. Auch Gewitter sind bei Höchsttemperaturen zwischen 15 und 22 Grad möglich, wie die Meteorologin sagte. Am Nachmittag sind verbreitet starke bis stürmische Böen zu erwarten.
Am Sonntagabend herrscht erhöhte Gefahr von Sturmböen. Denn dann erreicht uns der erste große Herbststurm namens Fabienne – und er wird schon mal recht heftig.
Vereinzelt können schwere bis orkanartige Sturmböen auftreten mit Geschwindigkeiten zwischen 80 und 100 Kilometern in der Stunde. Fabienne gehört damit zwar nicht zu den stärksten Stürmen der vergangenen 10 Jahre, dennoch wird die Situation vor allem durch die noch belaubten Bäume sehr gefährlich.
Die Nacht zum Montag wird zeitweise regnerisch. Temperaturen sinken bis auf 7 Grad. Die Gefahr von schweren bis orkanartigen Sturmböen aus Südwest bis Nordwest bleibt auch in der Nacht bestehen. Der Tag startet wechselhaft mit Wolken und zeitweise sonnigen Abschnitten, vereinzelt dürften Regenschauer niedergehen. Es wird kühl mit Höchsttemperaturen zwischen 12 und 18 Grad.
Ein Rückblick auf die Sturmsaison 2017/2018
Auch wenn die Sturmsaison 2017/2018 nicht an die Sturmserien der 90er Jahre heranreicht, so gehörte diese Saison doch zu den aktivsten der vergangenen 50 Jahre.
- 13.09.2017 Sebastian
Mit dem Sturmtief Sebastian wurde die Saison am 13. September 2017 ungewöhnlich früh eröffnet. Sebastian traf besonders den Norden Deutschlands. An der Nordseeküste wurden Orkanböen von fast 130 km/h gemessen. Im Binnenland war der Sturm mit “nur„ 70 bis 100 km/h vergleichsweise schwach. Dennoch kam es durch die noch belaubten Bäume zu schweren Schäden. Sogar drei Todesopfer waren zu beklagen.
- 05.10.2017 Xavier
Xavier war ein sehr schnell ziehender Sturm (ein sogenannter Schnellläufer), der im Norden Deutschlands für erhebliche Schäden sorgte. Aufgrund seiner Struktur gehörte Xavier zu den sogenannten Shapiro-Keyser-Zyklonen. Bei einer Shapiro-Keyser Zyklone treten die stärksten Böen nicht an der Kaltfront, sondern in einem vergleichsweise kleinräumigen Bereich zwischen der Kaltfront und dem Tiefzentrum knapp südwestlich des Tiefkerns auf. So war vom Hauptsturmfeld nur ein vergleichsweiser schmaler Streifen von der Nordsee über Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordsachsen und besonders Brandenburg betroffen. Dort traten allerdings mit bis zu 124 km/h Böen in voller Orkanstärke auf. Auch hier boten die noch teils deutlich belaubten Bäume dem Wind große Angriffsfläche, wodurch es zu erheblichem Windbruch kam. Allein in Deutschland gab es sieben Todesopfer.
- 28./29. Oktober 2017 Herwart
Das Zentrum des Sturmtiefs Herwart zog über Skandinavien nach Osteuropa. Die stärksten Böen traten rückseitig der Kaltfront im Kaltsektor auf. Dort bildeten sich in höhenkalter Luft zahlreiche Schauerlinien, in denen die starken Höhenwinde bis zum Boden transportiert werden konnte. So traten in der gesamten Nordosthälfte Deutschlands verbreitet Böen über 100 km/h, teils auch über 120 km/h auf. Bei Herwart war eine deutlich größere Fläche betroffen als bei Xavier. Herwart gilt somit als einer der schwersten Stürme der vergangen 10 Jahre. Regional war er sogar schlimmer als Kyrill.
Ungewöhnlich war auch die Windrichtung. Auf der Tiefrückseite gab es die stärksten Böen aus Nordwest. In Deutschland brachte Herwart zehn Todesopfer. An Nord- und Ostsee kam es zu einer Sturmflut.
- 2./3. Januar 2018 Burglind
Nach Herwart blieb die Westwetterlage weiterhin aktiv, größere Stürme blieben jedoch aus. Dies änderte sich am 3. Januar, als Sturmtief Burglind mit ihrem Zentrum von der Nordsee über die Ostsee ins Baltikum zog. An der aktiven Kaltfront bildete sich eine kräftige Gewitterlinie, an der es in der Südwesthälfte verbreitet Böen über
100 km/h gab. Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurden 217 km/h gemessen. Probleme bereitete zudem kräftiger Regen, der zusammen mit dem Tauwetter der Vortage zu Hochwasser an Neckar, Lahn und Mosel führte.
- 18.01.2018 Friederike
Zum 11. Jahrestag von Kyrill fegte Frederike über die Mitte von Deutschland hinweg. Friederike war ebenfalls eine Shapiro-Keyser-Zyklone. Die stärksten Böen traten auch hier in einem nur etwa 200 km breiten Streifen erst hinter der Kaltfront auf. Mit verantwortlich dafür war ein sogenannter “Sting-Jet„. Bei einem Sting-Jet wird durch dynamische Prozesse der Jet-Stream (ein Starkwindband in der mittleren und oberen Troposphäre) zwischen Tiefkern und Kaltfront bis in untere Luftschichten “abgesenkt„, was im Gegensatz zu normalen Sturmtiefs auf relativ kleinem Raum zu extremen Böen mit verheerenden Schäden führt. Dies geschieht immer an der Südwestflanke eines solchen Tiefs hinter der Kaltfront. Dort wird trockene Luft aus der Stratosphäre bis in tiefere Atmosphärenschichten angezapft, wodurch sich das Wolkenband, das um den Tiefkern gewickelt ist, zu einem “Stachel„ verformt. Daher auch die Bezeichnung “Sting-Jet„, zu Deutsch “Stachel-Jet". Dieser Sting-Jet konnte sich allerdings nicht völlig bis zum Boden durchsetzen, sonst wären die Schäden verheerender gewesen. Mit Windböen von über 130 km/h war Friederike in Mitteldeutschland der stärkste Sturm seit Kyrill.