Hamm – Ein bei Straßenbauarbeiten auf der K 51 bei Breitscheidt beschädigtes Glasfaserkabel der Deutschen Telekom war am Mittwoch Ursache für den großflächigen Ausfall der Festnetz- und Internetanschlüsse im Vorwahlbereich 02682. Erst gegen 14 Uhr waren laut Auskunft der Deutschen Telekom alle Betroffenen wieder ans Netz angeschlossen.
Wie gestern bereits kurz berichtet, waren in 6000 Haushalten seit Mittwoch gegen 16 Uhr Telefon- und Internetleitungen tot. Betroffen waren außer den Ortsgemeinden in der Verbandsgemeinde (VG) Hamm auch Ortschaften in anderen VGs mit der entsprechenden Vorwahl, beispielsweise Helmeroth und Hilgenroth in der VG Altenkirchen oder Teile von Windeck in Nordrhein-Westfalen. Das Mobilfunknetz war zeitweise überlastet. Dort standen nicht die vollen Kapazitäten zur Verfügung, weil laut Mitteilung der Deutschen Telekom in Bonn an dem Glasfaserkabel auch zwei Basisstationen für das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom hingen. Als Ursache für den Ausfall wurde am Donnerstag die Baustelle auf der Kreisstraße 51 zwischen Breitscheidt und Marienthal lokalisiert. Wie ein Sprecher der Deutschen Telekom auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte, sind dort am Mittwoch neue Leitplanken gesetzt worden. Dabei sei das Glasfaserkabel auf einer Länge von 70 bis 80 Metern beschädigt worden. Mitarbeiter der Telekom seien seit Donnerstagmorgen am Ort gewesen, um zu entscheiden, ob das defekte 72-faserige Kabel geflickt werden soll oder ein neues gelegt wird. Wie ein Sprecher der Deutschen Telekom mitteilt, wurde zunächst ein Provisorium eingebaut, damit die Betroffenen möglichst schnell wieder am Netz waren. Währenddessen mussten sich die zwölf Ortsgemeinden der VG Hamm darauf einstellen, auf ungewisse Zeit ohne Telefon und Internet auszukommen. Wer von außerhalb in die VG Hamm telefonieren wollte, hörte nur ein Besetztzeichen. In der VG Hamm waren die Leitungen komplett tot. „Wir hören kein Freizeichen, und das Internet geht auch nicht„, beschrieb Rolf-Dieter Roetzel, Mitarbeiter der VG Hamm, gestern Vormittag die Lage. Um für eventuelle Notfälle gerüstet zu sein, bezogen Fahrzeuge der freiwilligen Feuerwehren in Absprache mit VG-Bürgermeister Rainer Buttstedt an zentralen Punkten Position. Wie der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Hamm, Heiko Grüttner, berichtet, war in jeder Ortsgemeinde ein Fahrzeug mit Personal im Einsatz, um bei eventuellen Notfällen per Funk Kontakt mit der Rettungsleitstelle herstellen zu können. Bei der Bevölkerung sei das auf sehr positive Resonanz gestoßen. „Das haben wir bis Donnerstag, 7 Uhr, im Mehrschichtbetrieb aufrechterhalten“, berichtet Grüttner. Per Mundpropaganda wurden die Bewohner über die Anwesenheit der Feuerwehren informiert, damit sie im Notfall eine Anlaufstelle gehabt hätten. Dazu kam es offensichtlich nicht. „Uns ist kein ernsthafter Notfall bekannt geworden„, berichtete Roetzel. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Hamm, Wissen, Altenkirchen und Windeck, die von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes unterstützt wurden. Ein DRK-Verpflegungstrupp schlug seine Station im Feuerwehrhaus in Hamm auf und versorgte die Feuerwehrleute während ihres nächtlichen Einsatzes in den Ortsgemeinden mit Essen und Getränken. Wie Grüttner weiter berichtet, wurden den Ärzten in dem betroffenen Gebiet am Donnerstagmorgen Funkgeräte ausgehändigt, nachdem die Feuerwehrfahrzeuge aus den Ortschaften abgezogen waren. So hatten die Ärzte die Möglichkeit, im Notfall per Funk Kontakt mit der Rettungsleitstelle in Montabaur aufnehmen zu können. Um alle Aufgaben zu koordinieren, haben sich die Einsatzkräfte an den Notfallplan bei Stromausfall gehalten. Für den Ausfall des Telefonnetzes gibt es keinen eigenen Plan. „Aber bei Stromausfall fällt ja auch das Telefonnetz aus“, erläutert Grüttner. Insgesamt zog er am Mittwoch gegen 13.30 Uhr eine positive Bilanz des Einsatzes, alles habe reibungslos geklappt. „Seit zehn Minuten ist das Telefon wieder da," berichtete er erleichtert. Zu diesem Zeitpunkt wurde gerade der Bereitschaftsdienst im Feuerwehrhaus in Hamm aufgelöst. Ulrike Fritscher