Boehringer Ingelheim gehört zu den zehn beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland – zumindest laut einer Studie, die das Magazin „Stern“ und das Marktforschungsunternehmen Statista kürzlich veröffentlicht haben. 34.000 Menschen wurden befragt, das Pharmaunternehmen aus Rheinhessen landete in der Gesamtliste auf Platz neun und ist damit das bestplatzierte Unternehmen aus Rheinland-Pfalz.
Boehringer erreicht einen Score von 82,54 – dazu wurden laut „Stern“ und Statista Bewertungen der Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens mit solchen von Branchenbeschäftigten verrechnet. Aufgenommen wurden nur Firmen, für die mindestens 100 Beurteilungen abgegeben wurden – 650 kamen so ins Ranking, knapp 1300 nicht. Das bedeute aber nicht, dass diese schlechte Arbeitgeber seien, betonten die Macher der Untersuchung.

Auf Platz 16 der deutschlandweiten Top-50-Liste folgt mit Biontech (Mainz) das nächste Unternehmen aus Rheinland-Pfalz (Score: 80,91). Der Landesnorden ist auf Platz 24 mit Haribo aus der Grafschaft vertreten (79,76). Die BASF kommt auf Platz 33 (79,22). Der Chemiegigant aus Ludwigshafen führt auch das gesonderte Branchenranking „Chemie und Rohstoffe“ an.
Ganz vorn landete übrigens die in Karlsruhe ansässige Drogeriemarktkette DM mit einem Score von 88 – im Vorjahr stand der Branchenprimus noch auf Platz vier. Auf Rang zwei folgt Vorjahressieger Adidas vor Google Germany (Vorjahr: Platz fünf). Mit den Autobauern BMW (Vorjahr: Platz drei), Porsche (Vorjahr: Platz zwei) und Audi (Vorjahr: Platz sieben) geht es weiter. Zu den Aufsteigern des Jahres gehört Teekanne auf dem siebten Rang – eine Verbesserung um mehr als 50 Plätze. Platz acht erreicht wieder das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. Die Top Ten vervollständigt Lindt & Sprüngli Deutschland (Vorjahr: Platz sechs).

In einer Sonderauswertung haben „Stern“ und Statista auch gezielt nach den beliebtesten Arbeitgebern für Frauen Ausschau gehalten – auch dabei landet DM ganz vorn (vor Google, Adidas, der Bundesbank und dem Elektrotechnik-Unternehmen Adtran). Bestplatziertes rheinland-pfälzisches Unternehmen ist auch in diesem Ranking Boehringer (Rang 13). Auf Platz 67 steht noch Aereon aus Mainz, auf Rang 79 die BASF, auf Rang 88 die Marienhaus Gruppe aus Waldbreitbach (Kreis Neuwied).
Beim Blick in die einzelnen Branchenlisten entdeckt man weitere Arbeitgeber aus Rheinland-Pfalz, beim Automobilbau und den Zulieferern etwa Stabilus aus Koblenz auf Rang 13 mit einem Score von 74,22 und Gestamp aus Westerburg auf Rang 17 (Score: 71,12). Interessant: Bei den Banken und Finanzdienstleistern dominieren Branchengrößen wie Bundesbank, DZ Bank und BMW Bank das Ranking – auf Platz vier aber landet die Volksbank Alzey-Worms (74,83).
Mit der Pfalzwerk-Gruppe aus Ludwigshafen taucht unter „Energie und Versorgung“ ein rheinland-pfälzisches Unternehmen auf Platz sieben auf. In dieser Liste stehen die Mainzer Stadtwerke auf Rang 27 – nur knapp vor der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) auf Rang 31.

Neben Haribo (Rang sieben) ist der Norden von Rheinland-Pfalz im Branchenranking Lebensmittel und Verbrauchsgüter mit Griesson – de Beukelaer aus Polch (Kreis Mayen-Koblenz) vertreten (Rang 24), außerdem der Hunsrück mit Hochwald Foods in Thalfang (Kreis Bernkastel-Wittlich) auf Rang 45. In der Branche Maschinen- und Anlagenbau ist Wirtgen in Windhagen (Kreis Neuwied) zu finden (Rang 45). Und bei den Versicherungen (privat) landet die Koblenzer Debeka auf Rang 15.
Die Frage, was überhaupt einen guten Arbeitgeber auszeichnet, wird jeder Beschäftigte zumindest in Teilen anders beantworten. Doch es gibt auch neben Fragen der Entlohnung und der Altersvorsorge Kriterien, die immer wieder genannt werden – etwa in der Beschäftigtenbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von 2024, an der gut 5000 abhängig Beschäftigte teilgenommen haben. Ein sicherer Arbeitsplatz, das eigene Wissen und Können voll einbringen zu können und kurze Fahrtzeiten zwischen Wohnort und Betrieb wurden am häufigsten als erforderliche Arbeitgebermerkmale genannt. „Große Entscheidungsspielräume zu haben, wird von drei Vierteln der Beschäftigten als wichtig oder eher wichtig erachtet“, heißt es in einer Zusammenfassung der Studie.

Laut „Stern“ und Statista haben mehr als 34.000 Beschäftigte über das Internet an der aktuellen Befragung zur Beliebtheit von Arbeitgebern teilgenommen. „Sie wurden von professionellen Marktforschungsanbietern rekrutiert, was eine von den Arbeitgebern unabhängige Befragung ermöglichte“, heißt es weiter. Bewertet wurden die eigene Firma und weitere Unternehmen der Branche. Der Fragebogen zur eigenen Firma umfasste mehr als 50 Themen, der entscheidende Punkt war aber die Frage nach der Weiterempfehlung als Arbeitgeber. Beurteilt werden konnten alle Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten in Deutschland aus 24 Branchen; die Medienbranche, zu der „Stern“ und Statista zählen wurde dabei aus Gründen der Neutralität nicht berücksichtigt. Die Befragung fand zwischen dem 8. Mai und dem 10. Juli 2024 statt.