Anhausen
Bewaffneter raubt Sparkasse in Anhausen aus - Polizei findet Fluchtwagen

Mitarbeiter der Sparkasse kehren zurück in die Zentrale. Die Spurensicherung hat ihre Arbeit beendet.

Sascha Ditscher

Anhausen - Man geht eben schnell zur Sparkasse, um ein bisschen Geld abzuheben und hat plötzlich eine Pistole vor der Nase. In Anhausen ist diese Situation Realität geworden.

Anhausen – Ein bislang unbekannter Mann hat am Montagvormittag die Sparkassenfiliale in Anhausen überfallen.

Nach dem Raub flüchtete der Täter mit einem Geldbetrag in unbekannter Höhe in einem VW Polo mit Duisburger (DU) Kennzeichen. Die Polizei leitete eine Großfahndung mit Hubschrauber ein. Etwa eine gute Stunde nach dem Überfall fand die Polizei das Fluchtauto zwischen Thalhausen und Isenburg in unwegsamem Gelände, also nur ein paar Kilometer vom Tatort entfernt. Wie sich herausstellt, gehört das Kennzeichen zu einem bereits abgemeldeten Wagen.

Kunden und Angestellt in Angst

Kurz nach 11 Uhr ist in Anhausen alles wie an jedem Montag. Die Durchgangsstraße ist viel befahren, an der Tankstelle bilden sich Schlangen, weil der Spritpreis deutlich gefallen ist. Doch in der nahen Sparkassenfiliale erleben zur gleichen Zeit einige Menschen unbemerkt vom täglichen Leben um sie herum Momente der Angst. Sie sind für kurze Zeit in der Gewalt eines Bankräubers.

Dieser taucht wie aus dem Nichts mit einer Pistole bewaffnet in der Bank an der Hauptstraße auf und bedroht vier Kunden und drei Mitarbeiter und weist sie an, sich auf den Boden zu legen.

Das berichtet einer der Kunden, nachdem ihn die Beamten vernommen haben. Ein anderer Kunde, der alles hautnah miterlebt hat, sagt: „Da ist man schon geschockt, wenn einer mit vorgehaltenerer Pistole vor einem steht. Man weiß ja nicht, was im nächsten Augenblick passiert.“ Der Täter fordert Bargeld und flüchtet dann damit.

Zu den Bankkunden zählt auch eine Frau mit ihrem Sohn, die nur Konotauszüge holen wollte. Der Vater kommt von der Arbeit zum Tatort geeilt. Dort erfährt er, dass nicht nur seine Familie, sondern auch alle anderen Kunden und die Mitarbeiter der Sparkasse zumindest körperlich unversehrt geblieben sind. Daraufhin entspannen sich seine Gesichtszüge des Vaters etwas. Vor allem deshalb, weil er erfahren hat, dass sein Sohn inzwischen bei der Oma in Obhut ist.

Und er sagt: „Das ist kein schönes Gefühl, glauben Sie mir.“ Wenig später ist von einem Beamten zu hören: „Die betreffenden Personen machen einen stabilen Eindruck.“ Ein Erste-Hilfe-Angebot will keiner der Betroffenen in Anspruch nehmen, heißt es weiter.

Alle Einsatzkräfte bleiben in Alarmbereitschaft

Unterdessen läuft die Fahndung. Nur etwas mehr als eine Stunde nach dem Banküberfall erhalten die Kriminalbeamten vor Ort die Nachricht, dass das Fluchtauto des Täters aufgetaucht ist. Da unklar ist, ob der Mann nur das Fahrzeug gewechselt oder seine Flucht zu Fuß fortgesetzt hat, bleiben alle Einsatzkräfte weiterhin in Alarmbereitschaft – also auch der Hubschrauber.

Die Suche nach dem Täter läuft noch. Er wird wie folgt beschrieben: etwa 30 Jahre alt, zwischen 1,80 und 1,85 Meter groß und schmale Figur. Er trug eine Schirmmütze und eine längere Jacke mit hellen Seitenstreifen.

Zur Höhe des erbeuteten Geldes macht die Polizei ganz bewusst keine Angaben. „Das ist Täterwissen“, heißt es aus der Koblenzer Pressestelle. Ralf Grün

Hinweise bitte an die Polizei Straßenhaus, Tel. 02634/ 9520, oder Koblenz, 0261/1031. Autofahrer im Großraum Isenburg/Thalhausen/ Anhausen/ Maischeid werden darum gebeten, keine Anhalter mitzunehmen und etwaige Anhalter beziehungsweise verdächtige Personen, umgehend der Polizei zu melden.

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