Boppard/Mainz
Bahnlärmkongress in Boppard: Hering denkt an Alternative zu Rheintrasse

Boppard/Mainz - Verkehrsminister Hering (SPD) hält bei der Bekämpfung des Bahnlärms im Mittelrheintal eine Alternativtrasse außerhalb des Rheintals für die wirksamte Methode.

Boppard/Mainz – Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) will sich verstärkt für die Bekämpfung des Bahnlärms im Mittelrheintal einsetzen. „Die Belastungen für die Bürger im Rheintal sind so nicht mehr hinzunehmen. Und es ist klar, dass der Güterverkehr im Korridor weiter zunehmen wird“, sagte der Minister laut einer Mitteilung anlässlich des Internationalen Bahnlärmkongresses am Samstag in Boppard.

Insgesamt mehr als 20 Milliarden Euro würden für Streckenabschnitte wie den Gotthard-Eisenbahntunnel, die Oberrhein- Route zwischen Karlsruhe und Basel sowie die Betuwe-Linie in Richtung Niederlande investiert.

Wirksamste Entlastung: Alternativtrasse außerhalb des Rheintals

Die wirksamste Entlastung würde nach Meinung Herings eine Alternativtrasse außerhalb des Rheintals bringen. Der Minister forderte den Bund auf, Planungen und Verkehrsstudien dafür rasch zu ermöglichen. Der hohe Einsatz öffentlicher Mittel in die Schiene verpflichte die Bahnen darüber hinaus zu einer Lärmminderung an ihren Fahrzeugen. „Wenn Lärm erst gar nicht entsteht, ist dies wirtschaftlicher“, sagte Hering. Eine wesentliche Lärmquelle ergebe sich aus dem Kontakt zwischen Rad und Schiene.

100 Dezibel vor dem Hotelfenster sind nichts für Tourismus

Hering warnte auch vor den Folgen des Lärms für den Tourismus im Welterbe Oberes Mittelrheintal: „Wenn auf Dauer an den Fenstern vieler Wohngebäude und Hotels Spitzenpegel von 100 Dezibel und mehr gemessen werden, ist das mit dem Ziel, das Prädikat Welterbe für die weitere touristische Entwicklung zu nutzen, nur schwer vereinbar.“

Mehr als 260 Teilnehmer hatten sich nach Angaben der Veranstalter für den Bahnlärmkongress angemeldet – darunter auch Experten aus den Niederlanden, Italien oder Österreich. Mit Vorträgen und Diskussionen sollte den Anliegen der vom Bahnlärm geschädigten Anwohnern Gehör verschafft werden, hieß es.

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