Rheinland-Pfalz. Der ehemalige Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist jetzt auch nicht mehr Präsident der Deutschen Wein- und Sommelierschule (DWS).
Das bestätigte der Vorsitzende des als Verein firmierenden Gastronomischen Bildungszentrums (GBZ), Herbert Rütten, unserer Zeitung.
„Die Deutsche Wein- und Sommelierschule und Podzun gehen in Zukunft eigene Wege“, sagte Rütten. „Auf Beschluss des Vorstands wird Podzun seine bisherige Funktion als Präsident der DWS nicht mehr ausüben“. Und überraschend ist auch zu hören: „Die Bezeichnung Präsident hat Herr Podzun aus Marketinggründen geführt“, erklärt Rütten.
Podzun hat diesen Titel zwar gerne gepflegt, ist aber, wie es in Kammerkreisen heißt, nie in dieses Amt gewählt worden. „Das wäre auch schwerlich möglich“, so Kenner. Denn die in Fachkreisen renommierte DWS ist eine Kompetenzabteilung des GBZ, die auf IHK-Prüfungen vorbereitet.
Mit diesem Vorstandsbeschluss ist auch das letzte Band zu Podzuns altem Wirkungsfeld gekappt. Denn nach Rüttens Worten hat Podzun sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des GBZ „bereits im Dezember niedergelegt“. Die Vorstandsbesetzung wird offenbar als Geheimsache behandelt, offenbar auch unter GBZ-Mitarbeitern.
Bei Podzuns abruptem Abgang aus der IHK-Chefetage deutete sich die neue Zäsur auch noch nicht an. Am 2. Dezember meldete die Kammer offiziell: „IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Podzun wechselt zur Weinschule“. Und Podzun wurde mit den Worten zitiert: „Ich möchte mich als Präsident der Deutschen Wein- und Sommelierschule verstärkt ehrenamtlich den Weinaktivitäten wie Wein im Schloss, Kammerwein und Sommelierausbildung“ widmen, die mir am Herzen liegen.“
Das daraus nichts wird, zeichnete sich schon bei dem Beschluss ab, dass sich die IHK komplett aus „Wein im Schloss“, noblen Weingalas wie bei der Prämierung von Kammerweinen zurückzieht. Das Engagement auf diesen Bühnen war Podzun immer wichtig.
Gegen ihn und den stellvertretenden Geschäftsführer Edelbert Dold ermittelt nach einer Anzeige des IHK-Präsidiums inzwischen die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Außerdem untersuchen Sachverständige, ob es zu Manipulationen bei der Wahl der Vollversammlung gekommen ist. Unterdessen fechten immer mehr Mitglieder die Wahl an.