Während es auf den Intensivstationen immer mehr Covid-19-Patienten gibt, geraten die Belange von Zehntausenden Krebspatienten immer mehr ins Hintertreffen. picture alliance/dpa/Agencia Uno
Es ist sofort klar, als wir unser Interview beginnen, dass Prof. Dr. Richard Werkmeister etwas loswerden möchte, das schon lange in ihm arbeitet: „Meine Schwester ist an Krebs gestorben“, sagt der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Krebsgesellschaft. Was ihn so umtreibt: Sie ist gestorben, weil sie aus Angst vor Corona zu lange gewartet hat, zu einem Arzt zu gehen.
Mehr als ein Jahr lang kämpft die 60-Jährige um ihr Leben. In Chile. Ihren Bruder in Deutschland sieht sie zum letzten Mal im März. Ansonsten sprechen beide nur per Videotelefonie. „Zum Schluss musste man ihr das Telefon halten, da sie keine Kraft mehr dafür hatte.