Mainz – Modisch blau und funktional: Rund 6400 rheinland-pfälzische Polizisten tragen inzwischen die neue Uniform. „Spätestens im nächsten Jahr soll der Wechsel vom alten Grün zum neuen Blau abgeschlossen sein“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) in Mainz.
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Mehrkosten sind bei der Umrüstung nicht entstanden, weil die rund 9400 Polizisten im Land drei Jahre lang auf neue Uniformteile für ihre alte olivgrüne Kluft verzichteten und so 3,6 Millionen Euro für die blaue Ausrüstung ansparten. Es hat sich gelohnt, findet der Innenminister, der sich als Fan des blauen Outfits gibt: „Sie ist zeitgemäß schick und ein Gewinn für die Sicherheit.“
So haben die Beamten jetzt persönliche Schutzwesten, sie kommen leichter an die Dienstwaffe heran und an der Kleidung sind Reflektoren. Neu ist auch, dass alle Bediensteten Namensschilder an ihrer Uniform haben. „Jeder soll namentlich ansprechbar sein, das ist Bürgerpolizei“, sagte der frühere Kripo-Beamte Bruch. Einzige Ausnahme sind Demonstrationen (polizeideutsch: geschlossene Einsätze). „Dort handeln die Polizisten nicht als Einzelpersonen, sondern als Gruppe.“ Sollte da einmal der Verdacht aufkommen, dass ein Beamter etwa einen Demonstranten geschlagen hat, „dann kriegen wir das raus, dafür brauchen wir keine Namensschilder“.
Bevor am 15. Juni 2009 die Umrüstung auf Blau begann, dauerte es mehrere Jahre, Stoffe und Schnitte wurden bei Tragetests genau unter die Lupe genommen. „Im Vordergrund stand die Funktionalität und nicht das Blau, das machte die Uniformen aber europäischer“, betonte Bruch. Schließlich liefen zuletzt praktisch nur noch die deutschen Polizisten seit den 1970er Jahren mit der grün-beigen, vom Image her leicht angestaubten und zudem laut Bruch überaus fleckenempfindlichen Kluft auf Streife und im Büro herum. Rheinland-Pfalz war dem Minister zufolge in der Gruppe der ersten Bundesländer, die mit der modischen Umrüstung starteten.
Imke Hendrich