Rheinland-pfälzische Streifenpolizisten waren bislang mit ihrem Audi A6 Avant auf der Straße – doch diese Ära neigt sich nun ihrem Ende zu. Wie das Innenministerium mitteilt, soll der Audi schon im kommenden Jahr durch einen Volkswagen ersetzt werden – genauer gesagt durch das Modell Passat Variant. Gleich 350 neue Fahrzeuge dieser Art sollen ab 2026 auf rheinland-pfälzischen Straßen zum Einsatz kommen. Unsere Zeitung hat beim Innenministerium nachgefragt, ob unter diesen Modellen auch E-Autos sein werden. Denn bekanntlich hatte die Polizei Rheinland-Pfalz im Jahr 2024 ein Pilotprojekt mit elektrischen Fahrzeugen gestartet. Was wurde daraus?
Matthias Bockius, Pressesprecher des Innenministeriums, teilt unserer Zeitung mit, dass es sich bei den neuen VW Passat Funkstreifenwagen durchweg um Verbrenner handeln wird. Über den 2024 gestarteten Pilotbetrieb mit Elektrofahrzeugen berichtet Bockius derweil: „Die einjährige Erprobungsphase wurde vor Kurzem abgeschlossen, der abschließende Bericht liegt derzeit noch nicht in finaler Form vor. Erste Erkenntnisse lassen jedoch bereits erkennen: Für bestimmte Einsatzbereiche können E-Fahrzeuge grundsätzlich eine sinnvolle Option für die Polizei sein.“
Nach Vorlage und Auswertung des Abschlussberichts werde entschieden, ob und in welchem Umfang eine weitergehende Beschaffung erfolge. Bis wann dieser Abschlussbericht vorliegen soll, könne derzeit noch nicht genauer eingegrenzt werden, heißt es weiter aus Mainz.

Die Polizei in RLP fährt ab 2026 VW
VW löst Audi als Streifenfahrzeug bei der rheinland-pfälzischen Polizei ab. Was den Wechsel veranlasst hat und wann die neuen Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden, teilt das Ministerium des Inneren und Sport in einer Pressemeldung mit.
Seit April 2024 rollten für den Test vier rein elektrisch betriebene Audis im typischen Polizeidesign durch Rheinland-Pfalz. Der Test sollte unter anderem ergeben, ob die vom Hersteller angegebene Reichweite von etwa 500 Kilometern mit der Zusatzausstattung der Polizei (Blaulicht, hohe Zuladung) realistisch ist. Die Leistung des Q4 e-tron beträgt 195 KW – er soll es auf 180 km/h Höchstgeschwindigkeit bringen.
Ein Knackpunkt bei dem ganzen Thema ist die Frage der Ladepunkte. Die Ladeinfrastruktur an Polizeidienststellen in Rheinland-Pfalz ist bescheiden. Zum Start des Tests hieß es aus dem Innenministerium, für die Polizisten sei es auch möglich, an (schnelleren) öffentlichen Ladesäulen zu tanken. Rainer Wendt, der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, sagte unlängst im „Welt“-Nachrichtensender, dass es „völlig absurd“ sei, wenn die Polizei nicht anrücken könne, weil Streifenwagen „bei Aldi an der Ladesäule“ stünden.
Innenminister Michael Ebling (SPD) wertet die angekündigten 350 Verbrenner jedenfalls in einer Pressemitteilung als Zugewinn an Sicherheit, Komfort und Effizienz für den Alltag von Polizisten: „Wir statten unsere Polizei weiter mit moderner und leistungsfähiger Technik aus, sei es am Boden, zu Wasser und in der Luft.“ Nach einem neuen Polizeiboot sowie neuen Hubschraubern seien nun die Funkstreifenwagen an der Reihe. Die Wahl der neuen Streifenwagen sei bei einer europaweiten Ausschreibung auf das Unternehmen Volkswagen gefallen.

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Elektroantrieb statt Diesel: Die rheinland-pfälzische Polizei bekommt vier neue E-Autos – und will herausfinden, ob sie für den Einsatz im Alltag taugen. Andere Bundesländer sind dabei schon viel weiter.