Peter Kohlgraf setzt nicht nur in seinem Mainzer Bistum nach Missbrauchsskandalauf große Änderungen
Peter Kohlgraf: Ein Bischof rüttelt in Mainz an alten Gewissheiten
Fest im Glauben, hart in der Sache: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf setzt bei der Aufklärung des Missbrauchsskandals der Kirche und der Bekämpfung neuer Fälle auf ungewohnte Wege. Foto: dpa
picture alliance / Arne Dedert/d

Rheinland-Pfalz. Bei der Aufarbeitung der Fälle von sexuellem Missbrauch im Bistum Mainz stellt Bischof Peter Kohlgraf auch Systemfragen – und hält sogar Änderungen am Zölibat für denkbar. Es gelte, „sehr genau hinzuschauen, welche systemischen Bedingungen haben zu welchen Taten geführt“, sagte Kohlgraf. Dazu gehört für ihn auch das Zölibat: „Ich kann mir vorstellen, dass es künftig so etwas gibt wie außerordentliche Wege zum Priestertum“, sagte Kohlgraf. Solche „außerordentliche Wege“ – etwa mit verheirateten Priestern – gebe es in der Kirche ja bereits.

Lesezeit 3 Minuten
Eine grundlegende Absage an das Zölibat sei das aber nicht, betonte der Mainzer Bischof zugleich: Das Zölibat sei „eine wertvolle Lebensform“. „Ich lebe auch so, und ich stehe dazu“, sagte Kohlgraf. Klerikale Machtstrukturen und ein bestimmtes klerikales Selbstverständnis förderten möglicherweise derartige Verbrechen, bestimmte Auffassungen der kirchlichen Morallehre verhinderten womöglich einen offenen Umgang mit Fragen der Sexualität, hatte ...

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