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CDU-Politiker Jens Spahn: „Europa ist Vielfalt, nicht Einfalt“

CDU-Politiker Jens Spahn antwortet auf Fragen unserer Leser zu Integration 
und den Grenzen von Toleranz.
CDU-Politiker Jens Spahn antwortet auf Fragen unserer Leser zu Integration 
und den Grenzen von Toleranz. Foto: Bernd Eßling

Jens Spahn gilt als politisches Talent in der CDU und hat es als Staatssekretär zu bundesweiter Prominenz gebracht. Wir treffen den 37-Jährigen in Mainz, dort will er mit Parteikollegen durch die Weinberge wandern: „Walking and Talking“. Spahn schmunzelt: „Wir unterhalten uns aber auf Deutsch.“ Kulturelle Identität liegt ihm, liegt unseren Lesern am Herzen. Sie wollen wissen, wie Integration gelingt und wo die Grenzen von Toleranz sind.

Lesezeit: 7 Minuten
Herr Spahn, Sie regen sich über Englisch sprechende Kellner in Berlin auf. Herrschen babylonische Verhältnisse in Deutschland? Wenn ich als Kunde in einer deutschen Stadt etwas bestellen möchte, muss das auch auf Deutsch möglich sein. Ich bin sehr für Internationalität. In einer internationalen Stadt wie Berlin sollten Kellner natürlich auch Englisch ...
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Jens Spahn zieht auch die Fäden im Hintergrund

Jens Spahn ist 37 Jahre alt und hat bereits eine beachtliche politische Karriere hinter sich. Seit 2002 ist er im Bundestag. Alle vier Bundestagswahlen gewann er als direkt gewählter Abgeordneter in seinem Wahlkreis Steinfurt/Borken (Nordrhein-Westfalen). Beim Bundesparteitag 2014 wurde er ins CDU-Präsidium gewählt. Seit 2015 ist er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesfinanzministerium. Zwischen 2009 und 2015 war Spahn auch gesundheitspolitischer Sprecher seiner Fraktion.

Spahn gilt als Querdenker. Er kritisiert die doppelte Staatsbürgerschaft – anders als die Kanzlerin. Spahn, der sich zu seiner Homosexualität bekennt, stimmte für die Ehe für alle, Merkel dagegen. Der 37-Jährige verkörpert das Image eines modernen Konservativen, ähnlich wie seine Präsidiumskollegin Julia Klöckner, die rheinland-pfälzische CDU-Chefin.

Nach der jüngsten Bundestagswahl brachte Spahn frischen Wind in die „Pizza-Connection“, eine schwarz-grüne Gesprächsrunde. Ein Dutzend Mal kamen Unionsleute und Grüne zwischen Januar 2014 und Juli 2017 zusammen und luden sich Gäste zum Diskutieren ein. „Die Treffen haben geholfen, ein Gefühl füreinander zu bekommen, sich persönlich kennenzulernen und sich gegenseitig einschätzen zu können“, resümiert Spahn. „Auch die Grünen vom linken Flügel konnten feststellen, dass die Unionsleute keine Menschenfresser sind.“ Der Grüne Omid Nouripour aus Hessen lobte: „Sollte es zu Koalitionsverhandlungen kommen, waren die Treffen zweifelsfrei eine gute Grundlage, damit man miteinander reden kann.“ Man habe die „Schmerzgrenze der anderen Seite“ kennengelernt.

Als Gesprächsgast war Spahn auch im Juni 2017 bei der legendären Bilderberg-Konferenz in den USA, einem informellen Treffen von einflussreichen Personen aus Wirtschaft, Politik, Militär, Medien, Wissenschaft und Geheimdiensten.    pie/may

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