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Koblenz/Bad Wildungen

Wie sich Bestatter gegen das Virus wappnen: In der Branche wächst die Sorge vor unerkannten Corona-Toten

Von Gisela Kirschstein
Die Bestatter in Rheinland-Pfalz treffen Vorkehrungen für einen möglichen Anstieg von Corona-bedingten Todesfällen. Im Umgang mit den Leichen gibt es einiges zu beachten.
Die Bestatter in Rheinland-Pfalz treffen Vorkehrungen für einen möglichen Anstieg von Corona-bedingten Todesfällen. Im Umgang mit den Leichen gibt es einiges zu beachten. Foto: picture alliance/dpa

Die Zahl der Toten in der Corona-Pandemie wächst auch in Deutschland deutlich, zuletzt lag sie bei mehr als 3000. Und die Dunkelziffer sei vermutlich noch einmal höher, warnen nun Bestatter im Land. Denn die Toten aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen werden nicht in jedem Fall auf Sars-CoV-2 getestet. Das aber birgt den Bestattern zufolge Risiken: Wissen sie nicht, ob es sich um eine infizierte Leiche handelt oder nicht, kann sich das Virus unter Umständen stark weiterverbreiten.

Lesezeit: 2 Minuten
„Wir wissen vielfach gar nicht: Handelt es sich bei einer Leiche um einen Corona-Infizierten oder nicht“, sagt Hermann Hubing, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands Leben Raum Gestaltung der Bestatterinnung für Rheinland-Pfalz und Hessen. Nicht jeder Infizierte werde auch erkannt, und nicht jeder Bestatter erhalte von den Krankenhäusern alle Informationen, berichten Bestatter unserer ...
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Videos statt persönlichem Abschied am Grab

Ein weiterer Punkt, der die Bestatter beschäftigt, sind die Beisetzungen. Zu Beerdigungen ist wegen der Kontaktbeschränkungen in Rheinland-Pfalz derzeit nur der engste Familienkreis – also Eltern, Ehepartner und Kinder – zugelassen. Freunde und andere Verwandte können nicht persönlich Abschied nehmen.

Da dies für viele sehr schwierig ist, haben sich einige Bestatter etwas einfallen lassen, erklärt Christian Jäger, Präsident des Bestatterverbands Rheinland-Pfalz. Sie nehmen zum Beispiel die Beisetzung auf Video auf und stellen dieses später den Trauernden zur Verfügung. Das sei eine schöne Idee, den persönlichen Kontakt bei einer Beerdigung könne es aber nicht ersetzen, meint Jäger.
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