Für Greenpeace ist die Bedrohung durch Atomwaffen ein Anachronismus
Die Organisation Greenpeace hat Ende März einen Verzicht Deutschlands auf die sogenannte Nukleare Teilhabe an US-Atombomben gefordert. „Die Bedrohung anderer mit Atomwaffen ist ein Anachronismus aus der Zeit der Blockbildung und nach internationaler Rechtsprechung illegal“, kritisierte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Er äußerte sich zum Jahrestag der Entscheidung des Bundestages, der 1958 beschlossen hatte, die Bundeswehr mit Trägersystemen für Atomwaffen auszustatten. Bei der Nuklearen Teilhabe handelt es sich um eine Abschreckungsstrategie der Nato, bei der Verbündete Zugriff auf Atomwaffen der USA haben können.
„Die Bundesregierung will jetzt sogar für mehrere Milliarden Euro neue Flugzeuge als Atombomber beschaffen“, kritisierte von Lieven. Das sei ein „Weiterdrehen der Bedrohungsspirale“ und in der weltweiten Corona- und Klimakrise unverantwortlich. „Die Welt braucht jetzt keine neuen Kampfflieger und Atombomben, sondern Beatmungsgeräte, mehr Geld für Krankenhäuser und Pflegekräfte und ein solidarisches Miteinander.“
Der Greenpeace-Sprecher erinnerte an die Entscheidung des Bundestages, der sich vor zehn Jahren für einen Abzug der letzten noch verbliebenen US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen hatte. Der Bundestagsbeschluss hatte eine Initiative des damaligen US-Präsidenten Barack Obama für eine atomwaffenfreie Welt unterstützt.