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Büchel

USA haben Atomwaffen-Arsenal modernisiert: Büchels Atomwaffen waren auf Reisen

Von Dieter Junker
Die in Büchel lagernden Atomwaffen der US-Streitkräfte wurden im Herbst vergangenen Jahres in einer Nacht-und-Nebel-Aktion modernisiert. Es ging dabei wohl in erster Linie um die Verbesserung von Sicherheitsstandards. Foto: dpa
Die in Büchel lagernden Atomwaffen der US-Streitkräfte wurden im Herbst vergangenen Jahres in einer Nacht-und-Nebel-Aktion modernisiert. Es ging dabei wohl in erster Linie um die Verbesserung von Sicherheitsstandards. Foto: dpa

Die USA haben ihre in Deutschland stationierten Atomwaffen bereits im vergangenen Herbst im Rahmen einer geheimen Operation modernisiert. Dabei seien die rund 20 in Büchel gelagerten Atomwaffen mit einer militärischen Transportmaschine für zwei Tage in die USA geflogen und dort technisch verbessert worden. So berichtete es vor wenigen Tagen das Hamburger Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Die überraschende Meldung sorgte für Aufsehen. Bundesregierung und Bundeswehr kommentieren unter Hinweis auf die Geheimhaltung, was die nukleare Bewaffnung angeht, solche Meldungen nicht. Bei Experten wie dem Berliner Otfried Nassauer herrscht aber eine gewisse Skepsis, was die Einzelheiten zu dieser Nachricht angeht.

Lesezeit: 2 Minuten
„So, wie es der ‚Spiegel‘ beschrieben hat, kann es im Detail nicht wirklich gewesen sein“, meint der Direktor des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit (Bits) und einer der Kenner in Deutschland, was Atomwaffen und die Nuklearstrategien angeht. „Nur um eine Software zu aktualisieren, fliegen die Amerikaner ihre Atomwaffen nicht zweimal ...
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Für Greenpeace ist die Bedrohung durch Atomwaffen ein Anachronismus

Die Organisation Greenpeace hat Ende März einen Verzicht Deutschlands auf die sogenannte Nukleare Teilhabe an US-Atombomben gefordert. „Die Bedrohung anderer mit Atomwaffen ist ein Anachronismus aus der Zeit der Blockbildung und nach internationaler Rechtsprechung illegal“, kritisierte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. Er äußerte sich zum Jahrestag der Entscheidung des Bundestages, der 1958 beschlossen hatte, die Bundeswehr mit Trägersystemen für Atomwaffen auszustatten. Bei der Nuklearen Teilhabe handelt es sich um eine Abschreckungsstrategie der Nato, bei der Verbündete Zugriff auf Atomwaffen der USA haben können.

„Die Bundesregierung will jetzt sogar für mehrere Milliarden Euro neue Flugzeuge als Atombomber beschaffen“, kritisierte von Lieven. Das sei ein „Weiterdrehen der Bedrohungsspirale“ und in der weltweiten Corona- und Klimakrise unverantwortlich. „Die Welt braucht jetzt keine neuen Kampfflieger und Atombomben, sondern Beatmungsgeräte, mehr Geld für Krankenhäuser und Pflegekräfte und ein solidarisches Miteinander.“

Der Greenpeace-Sprecher erinnerte an die Entscheidung des Bundestages, der sich vor zehn Jahren für einen Abzug der letzten noch verbliebenen US-Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen hatte. Der Bundestagsbeschluss hatte eine Initiative des damaligen US-Präsidenten Barack Obama für eine atomwaffenfreie Welt unterstützt.

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