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Rheinland-Pfalz

Unterstützung für Kommunen bei demografischem Wandel: Wohngruppe statt Altenpflegeheim

Den Lebensabend in vertrauter Umgebung statt in einem Pflegeheim zu verbringen – das ist der Wunsch vieler betagter Menschen. Das Projekt „Wohnpunkt RLP“ unterstützt Kommunen beim Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften, die genau das möglich machen. Foto: dpa
Den Lebensabend in vertrauter Umgebung statt in einem Pflegeheim zu verbringen – das ist der Wunsch vieler betagter Menschen. Das Projekt „Wohnpunkt RLP“ unterstützt Kommunen beim Aufbau von Wohn-Pflege-Gemeinschaften, die genau das möglich machen. Foto: dpa

Ein langes erfülltes Leben im vertrauten Umfeld – dieser Wunsch soll in Wohn-Pflege-Gemeinschaften seine Erfüllung finden. Unterstützung für den nicht immer einfachen Aufbau solcher Wohngruppen als Alternative zu Altenpflegeheimen gibt seit mehr als vier Jahren das Landesprojekt „Wohnpunkt RLP“, das kleine Gemeinden auf dem Land berät. Das Projekt hilft Kommunen beim Aufbau solcher Gemeinschaften. Drei davon sind bereits bezogen. Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) sieht in ihnen Vorreiter für Antworten auf den demografischen Wandel. Am Donnerstag zog eine Fachtagung in Mainz eine Zwischenbilanz. Das Projekt werde weiter fortgesetzt, teilte die Ministerin mit.

Lesezeit: 2 Minuten
Damit ältere Menschen weiter in ihrer vertrauten Umgebung leben könnten, sind barrierefreie und kostengünstige Wohnungen nötig, erklärte die Ministerin, die auch für Demografie und Pflege zuständig ist. Neue Wohnformen für das Leben im Alter müssten „mit guter Nachbarschaft und professioneller Unterstützung bei Bedarf“ gekoppelt werden. Bereits eingezogen sind bislang 32 Menschen ...
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Wie ältere Menschen möglichst lange im vertrauten Umfeld bleiben können

Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft setzt die Landesregierung in Rheinland-Pfalz auf ein breites Spektrum an Möglichkeiten. Sie sollen den Menschen so lange wie möglich das Leben im vertrauten Umfeld ermöglichen. Neben dem Projekt „WohnPunkt RLP“ (siehe oben) sind das folgende Angebote:

„Gemeindeschwester Plus“: In dem Modellprojekt zur präventiven Betreuung alter Menschen, die noch keine Pflege brauchen, werden Senioren mit Hausbesuchen unterstützt. Ziel ist es, ihnen mit konkreten Angeboten ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Gemeinschaftliches Wohnen: In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit mehr als 130 Projekte für neues Wohnen, davon mehr als 90 Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Die Landesberatungsstelle Neues Wohnen in Mainz unterstützt in Trägerschaft der Landeszentrale für Gesundheitsförderung den Aufbau solcher Wohnmodelle.

„Bielefelder Modell“: Durch die Zusammenarbeit von Wohnungsbaugesellschaften, Mietern und Sozialdiensten entstehen hier Mietwohnangebote mit barrierefreiem Wohnraum, Begegnungsräumen und einem rund um die Uhr verfügbaren Sozialdienst, der frei wählbare Pflege- und Betreuungsleistungen für das gesamte Umfeld anbietet. Ein Beispiel ist das Projekt „Zuhause in Mainz – miteinander sorgenfrei leben“ der WohnBau Mainz mit insgesamt 98 Wohnungen. Auch das 2017 bezogene Projekt „Nils“ (Nachbarschaftlich. Inklusiv. Lebenswert. Selbstbestimmt) in Kaiserslautern wurde als „Bielefelder Modell“ entwickelt. Auch in Speyer ist ein Projekt entstanden.

„Ambient Assisted Living“ (AAL): Bei diesen Assistenzlösungen werden technische Entwicklungen für das „intelligente Heim“ (Smart Home) gezielt genutzt, um den Alltag alter Menschen zu unterstützen. Die Möglichkeiten reichen von der Steuerung von Beleuchtung, Heizung oder Rollläden bis zu Sensoren für Dienste der Telemedizin und Alarmanlagen für Notfallsituationen. Die Landesregierung fördert das Projekt „Studi“: Smart-Home-Technik und Dienstleistung für ein unabhängiges Leben zu Hause. Projektträger ist das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering in Kaiserslautern. Bis zu 100 Haushalte in Trier und im Landkreis Trier-Saarburg werden mit AAL-Technik ausgestattet.

Anlaufstellen für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz: Seniorenbüros, Pflegestützpunkte, Pflegedienste, Vertreter von Pflegeheimen, Nachbarschaftsinitiativen und auch Mehrgenerationenhäuser sind in einem Netzwerk miteinander verbunden, um einen besseren Austausch von Informationen und Erfahrungen zu ermöglichen. Dabei geht es um das gesamte Spektrum von Freizeitangeboten für aktive Senioren bis zu Hilfen für Demenzkranke.

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