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Hachenburg

Tagung in Hachenburg – Experten sagen: Keine Angst vorm bösen Wolf

Von Luisa Götzen
Nach der Besiedelung des Stegskopfs durch eine Wölfin gibt es sowohl Freude als auch Sorge.  Foto: Harry Neumann/Naturschutzinitiative
Nach der Besiedelung des Stegskopfs durch eine Wölfin gibt es sowohl Freude als auch Sorge. Foto: Harry Neumann/Naturschutzinitiative

Scheuer Waldbewohner oder reale Gefahr für uns Menschen? Während Natur- und Tierschutzverbände den Wolf als Bereicherung der Tierwelt sehen, sitzt manch anderem die Angst im Nacken. Spätestens seit der Besiedelung des Stegskopfs im Westerwald durch eine Wölfin im vergangenen März werden bei den Menschen in der Region zunehmend Stimmen der Verunsicherung laut.

Lesezeit: 3 Minuten
Die Rückkehr des Wolfes wird zwiegespalten diskutiert. Nicht nur Schäfer und Nutztierhalter zeigen sich angesichts gerissener Tiere besorgt, auch Eltern, Wanderer und Erholungsuchende stellen sich neben der Freude über die Bereicherung der Tierwelt zunehmend die Frage, ob das größte Raubtier aus der Familie der Hunde eine Gefahr darstellt. Diese allgemeine ...
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Jäger wollen sich „komplett raushalten“

Rheinland-Pfalz. Soll der Wolf nun ins Jagdrecht oder nicht? Auch mit dieser Frage mussten sich die Teilnehmer an der Wolfstagung auseinandersetzen. Insbesondere im Workshop „Wolf und Jagd“ ging es darum, wie die Jäger der unterschiedlichsten Couleurs zum Wolf stehen und wer im Falle eines Falles – also wenn zum Beispiel ein sogenannter Problemwolf auftaucht – diesen schießen darf oder das überhaupt will.

Denn die Jäger wollen offenbar diese Aufgabe gar nicht übernehmen, da sie Aktionen der „sehr aggressiven Wolfsschützer“ fürchten. „Wir halten uns da komplett raus“, machte Gundolf Bartmann vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz deutlich.

Und eines wurde in der Diskussion auch schnell klar: Der normale Jäger ist nicht dafür ausgebildet, einen Wolf richtig anzusprechen, also beispielsweise zu erkennen, ob es sich um ein Jung- oder Alttier handelt. Zudem habe sich in Fällen, wo ein Wolf getötet werden musste, gezeigt, dass es gar nicht so einfach ist, seiner habhaft zu werden. Dazu fehlen den Jägern die Kenntnisse, waren sich sowohl Bartmann wie auch Thomas Boschen vom Ökologischen Jagdverband Rheinland-Pfalz einig. Bei Problemwölfen seien professionelle Jäger gefordert, stellte Boschen fest, der sich dagegen aussprach, den Wolf ins Jagdrecht zu nehmen. Zuerst einmal brauche der Wolf Akzeptanz durch die Gesellschaft.

Bartmann zeigte sich skeptisch, ob das streng geschützte Tier überhaupt in unsere dicht besiedelte Landschaft passt. Ähnlich wie beim Rotwild müsse man prüfen, wo Lebensräume für das Raubtier möglich sind. Markus Müller

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