Rheinland-Pfalz. Soll der Wolf nun ins Jagdrecht oder nicht? Auch mit dieser Frage mussten sich die Teilnehmer an der Wolfstagung auseinandersetzen. Insbesondere im Workshop „Wolf und Jagd“ ging es darum, wie die Jäger der unterschiedlichsten Couleurs zum Wolf stehen und wer im Falle eines Falles – also wenn zum Beispiel ein sogenannter Problemwolf auftaucht – diesen schießen darf oder das überhaupt will.
Denn die Jäger wollen offenbar diese Aufgabe gar nicht übernehmen, da sie Aktionen der „sehr aggressiven Wolfsschützer“ fürchten. „Wir halten uns da komplett raus“, machte Gundolf Bartmann vom Landesjagdverband Rheinland-Pfalz deutlich.
Und eines wurde in der Diskussion auch schnell klar: Der normale Jäger ist nicht dafür ausgebildet, einen Wolf richtig anzusprechen, also beispielsweise zu erkennen, ob es sich um ein Jung- oder Alttier handelt. Zudem habe sich in Fällen, wo ein Wolf getötet werden musste, gezeigt, dass es gar nicht so einfach ist, seiner habhaft zu werden. Dazu fehlen den Jägern die Kenntnisse, waren sich sowohl Bartmann wie auch Thomas Boschen vom Ökologischen Jagdverband Rheinland-Pfalz einig. Bei Problemwölfen seien professionelle Jäger gefordert, stellte Boschen fest, der sich dagegen aussprach, den Wolf ins Jagdrecht zu nehmen. Zuerst einmal brauche der Wolf Akzeptanz durch die Gesellschaft.
Bartmann zeigte sich skeptisch, ob das streng geschützte Tier überhaupt in unsere dicht besiedelte Landschaft passt. Ähnlich wie beim Rotwild müsse man prüfen, wo Lebensräume für das Raubtier möglich sind. Markus Müller