Studie zur Lebenszufriedenheit: Rheinland-Pfalz im Ländervergleich unter den Top 3
Drei Bundesländer teilen sich den Spitzenplatz im neuen Bundesvergleich der Lebenszufriedenheit: Schleswig-Holstein, Brandenburg und Rheinland-Pfalz. Alleiniges Schlusslicht ist das Saarland – laut dem am Dienstag in Wiesbaden vorgestellten „BiB.Monitor Wohlbefinden“ des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Auf einer Skala von 0 bis 10 für die Zufriedenheit von Erwachsenen zwischen 18 bis 49 Jahren erreicht das kleinste Flächenland einen Wert von 5,8, gegenüber 7,1 im benachbarten Spitzen-Land Rheinland-Pfalz.
Bayern, Hamburg und Baden-Württemberg erreichen 7,0 Punkte, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Berlin mit 6,9 sowie Niedersachsen mit 6,8 Punkten. Mit Abstand kommt Sachsen-Anhalt mit 6,0 Punkten auf den vorletzten Platz.
Die Lebenszufriedenheit der Menschen in Deutschland insgesamt lag Anfang 2021 bei 6,7 und stieg zwischenzeitlich auf 7,2 Punkte. Bis zum Zeitpunkt der aktuellsten Daten Ende 2022 sank sie im Durchschnitt wieder auf 6,9. Experten des Bundesinstituts führen das auf den Ukraine-Krieg und die deutlich gestiegene Inflation zurück.
Ein „Speckgürtel“ zum Wohlfühlen
Der Monitor verzeichnet neben dem durchschnittlichen Wohlbefinden auch die „Wohlbefindens-Verteilung“: Die Anteile der wenig Zufriedenen sind mit jeweils rund 33 Prozent im Norden und Osten Deutschlands am höchsten, während der Anteil im Westen bei rund 31 Prozent liegt und im Süden mit etwa 29 Prozent am niedrigsten ist. In einigen Teilen Ostdeutschlands liegt der Anteil der wenig Zufriedenen bei 35 Prozent.
Allerdings verzeichnet Brandenburg mit dem Berliner „Speckgürtel“ bundesweit mit die höchsten Zufriedenheitswerte. Hingegen ist in Regionen mit niedrigerem Einkommen, höherer Arbeitslosigkeit und geringeren Steuereinnahmen die Zufriedenheit tendenziell geringer, in Ost- wie Westdeutschland.
„In diesen Werten spiegeln sich etwa die unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnisse der jeweiligen Regionen wider, wenn auch die Unterschiede in der durchschnittlichen Lebenszufriedenheit zwischen den Großregionen nur gering sind“, erklärte die Direktorin des Bevölkerungsinstituts, Katharina Spieß.
Gute Politik für Familiengründung
Die Experten betonten, wie wichtig das Wohlbefinden etwa für die Gründung einer Familie oder für Wohnort-Entscheidungen sei. „Maßnahmen zur Stärkung von Regionen, wie die Förderung von Bildung und die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, können zu einer Steigerung des subjektiven Wohlstands beitragen“, so Spieß.
Für diese persönliche Zufriedenheit spielt laut Bundesinstitut unter anderem der Wohnort eine Rolle, ebenso wie das Alter der Erwachsenen, die Bevölkerungsstruktur und auch das Vorhandensein von Grünflächen. „Wir haben keine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“, bilanzierte die Direktorin.
Es gelte, regionalpolitische Akzente zu setzen und konkrete Maßnahmen etwa gegen Feinstaub-Belastung oder für mehr Grünflächen umzusetzen. red