Mit den Leistungs- und Verbrauchsangaben elektrischer Geräte verhält es sich ähnlich wie mit denen von Autos. Höflich ausgedrückt: Da steckt viel Hoffnung drin. Ebenso selten, wie ein angegebener Spritverbauch in der Fahrpraxis Wirklichkeit wird, bringt eine 5-Kilowattstunden-Batterie (kWh) wirklich diese Energie.
Jochen Magnus zu Solaroffensive der Landesregierung
Da gibt es im Kleingedruckten die Nettokapazität, da muss außerdem ein Rest bleiben, um den Akku zu schonen – und am Ende ist es nur noch eine 4-kWh-Batterie. Das reicht beim durchschnittlichen E-Auto für gerade mal für 25 Kilometer. Wer viel fährt, muss demnach klotzen: Das Vierfache, 20 kWh-Akku, ist realistischer. Was auch Fachleute übrigens gerne „vergessen“ zu erwähnen: Schnellladen geht damit nicht. So ein Akkusystem gibt nur um die 3 kW Dauerleistung ab – ideal also fürs Übernachtladen.
Außerdem darf man beim Energiesparen die Wärmeerzeugung nicht vergessen: Eine Wärmepumpe fürs Wasser schont Heizung wie Umwelt und verbraucht den sehr oft anfallenden überschüssigen Solarstrom. Passt also genau zur PV-Anlage und kostet weniger als ein Akku. Am besten hat man beides: Umweltschutz geht ins Geld!
Die Landesregierung sollte da keine falschen Hoffnungen wecken und ihren Etat nochmal kräftig aufstocken. Die Richtung stimmt genau, aber die „Kohle“ noch nicht, die Kleckerbeträge für Privathaushalte reichen nicht. Die Idee des „Solarkatasters“ hingegen ist brillant, weil damit die verpassten Möglichkeiten der Energiegewinnung vors Auge geführt werden – am besten live und in Farbe, also per interaktiver Karte im Internet.
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