Rheinland-Pfalz

Streit um Corona-Tests für Schulen: Lehrer lehnen Beaufsichtigung von Schülertests ab

Coronavirus
Schülerinnen und Schüler einer fünften Klasse sitzen während dem Unterricht in ihrem Klassenzimmer. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Streit über Corona-Tests für Schulen in Rheinland-Pfalz geht weiter. Jetzt hat die Lehrergewerkschaft GEW das geplante Verfahren noch einmal heftig kritisiert. „Die GEW Rheinland-Pfalz lehnt entschieden ab, dass die Testungen der Schülerinnen und Schüler unter Beaufsichtigung der Lehrkräfte an den Schulen stattfinden sollen“, erklärte der Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer am Dienstag in einem offenen Brief an die Mainzer Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Eine Verpflichtung dazu gehöre nicht zum Umfang der Dienstpflichten, auch habe es kein Mitbestimmungsverfahren der Personalräte dafür gegeben.

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Die nach dem Ende der Osterferien ab dem heutigen Mittwoch geplanten Tests sollten entweder zu Hause in den Familien oder von geschultem Personal in dafür geeigneten Räumen vorgenommen werden, forderte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Die GEW erkenne das Engagement des Ministeriums für die Gesundheit an, könne das geplante Verfahren aber nicht unterstützen. Auch der Philologenverband, in dem vor allem Lehrkräfte an Gymnasien vertreten sind, hat das Verfahren kritisiert und gefordert, die Selbsttests sollten „im geschützten Raum der Familie“ stattfinden.

Bildungsministerin Hubig nannte drei Gründe, warum die Selbsttests in der Schule und nicht zu Hause stattfinden sollten. Den Kinder und Jugendlichen könne so am besten vermittelt werden, wie dieser Test richtig vorzunehmen sei, glaubt sie. „Zum anderen ist es uns wichtig, einen Überblick zu erhalten, wie hoch die Teilnahmequote ist.“ Und drittens werde so sichergestellt, dass positive Corona-Fälle auch gemeldet würden. Bei einem positiven Test solle alles getan werden, um in der Lerngruppe sensibel damit umzugehen und eine Stigmatisierung der Betroffenen zu vermeiden.