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Rheinland-Pfalz

Starke Belastung: Mehr als 70 000 Alleinerziehende im Land kämpfen sich durch die Coronakrise

Von Gisela Kirschstein
„Mama, was machst du da?“: Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stellen viele Menschen vor Herausforderungen. Doch für Alleinerziehende ist die Lage oft besonders heikel.  Foto: dpa
„Mama, was machst du da?“: Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stellen viele Menschen vor Herausforderungen. Doch für Alleinerziehende ist die Lage oft besonders heikel. Foto: dpa

Seit knapp sechs Wochen befindet sich Deutschland im Ausnahmezustand – Schulen und Kitas sind geschlossen, viele Menschen arbeiten von daheim. Das alles belastet eine Gruppe besonders stark: die Alleinerziehenden. „Alleinerziehende sind wie ein Brennglas, die Probleme in der Gesellschaft mit der Kinderbetreuung werden da überdeutlich“, sagt Monika Wilwerding vom Verband Alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) in Rheinland-Pfalz. „Sie sind Mutter, Lehrerin, Erzieherin, Arbeitnehmerin, Spielgefährtin und, und, und – aber gleichzeitig gibt es nichts an Unterstützung, was einfach so da wäre.“

Lesezeit: 3 Minuten
Es ist ein Problem, das es schon lange gibt. Alleinerziehende Berufstätige haben große Probleme, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Trotzdem bestreiten laut Statistischem Landesamt gut 60 Prozent aller Alleinerziehenden ihren Lebensunterhalt durch Erwerbstätigkeit. 2018 gab es in Rheinland-Pfalz 118.800 Alleinerziehende, davon 97.700 Frauen. Rund 13.200 lebten mit ...
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Finanzielle Hilfe für Alleinerziehende

Der Bund hat in der Corona-Krise eigene Lohnersatzleistungen für berufstätige Alleinerziehende eingerichtet, die wegen der behördlich angeordneten Kita- und Schulschließungen nicht arbeiten gehen können. Einen Anspruch haben erwerbstätige Sorgeberechtigte von Kindern bis zum zwölften Lebensjahr, die Höhe des Ersatzgeldes beträgt wie beim Kurzarbeitergeld 67 Prozent des Nettogehalts. Allerdings sind die Hürden hoch: In den Vorgaben heißt es, dass für den Alleinerziehenden keine anderweitig zumutbare Betreuung realisierbar sein darf – in Rheinland-Pfalz ist das wegen der Notbetreuung eher selten.

Die Lohnersatzleistung komme auch für Selbstständige infrage, betonte man beim Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV), beklagt aber, dass die Regelung noch relativ unbekannt sei. Der VAMV begrüßt zudem Forderungen von Grünen und Linken, ein Corona-Elterngeld einzuführen, bis Kitas und Schulen wieder voll in Betrieb sind. Das könne Familien Planungssicherheit geben, auch in den Ferien. Es müsse aber sichergestellt sein, dass ein Corona-Elterngeld mit einem Kündigungsschutz verbunden ist und auch für die Arbeit im Homeoffice greife. gik

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