Das Sozialministerium weist Vorwürfe zurück, nicht rechzeitig die Überbelegung im Maßregelvollzug verhindert zu haben. Zuweisungen „sind weder steuer- noch vorhersehbar“. Die enorme Steigerung habe sich in den vergangenen drei bis vier Jahren aufgebaut.
Bei einer Kapazität von insgesamt 390 Behandlungsplätzen bestand im Februar insgesamt eine Überbelegung von 74 Patienten, so Ministeriumsprecher Markus Kuhlen. Das entspreche einer Normalbelegung von drei Stationen. Die Zahl derer, für die die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet wurde, stieg von 134 Patienten im Jahr 2018 bis auf 223. Daher habe man die Überbelegung der Stationen auf insgesamt 450 Patienten begrenzt. Nahezu alle Länder kämpften derzeit mit Engpässen. Aktuell sind, so Kuhlen, zwei Erweiterungsbauten (80 Plätze) geplant. Ein Neubau mit 40 Plätzen soll im dritten Quartal 2022 in Betrieb gehen. Platzprobleme bestünden aber nicht seit Jahrzehnten, wird der CDU gekontert. Wegen der Engpässe der Ende 1990er/2000er-Jahre sei ein Neubau (90 Betten) entstanden. Wie es heißt, ziehen bundesweit einige Drogenkranke eine Therapie in Mecklenburg-Vorpommern in Betracht, zumal die Bedingungen – fern vom bisherigen Milieu – besser sein dürften als derzeit im Nette-Gut.