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Rheinland-Pfalz

Sichere Sieger und kaputte Karrieren: FDP setzt Wissing und Schmitt auf Topplätze für die Wahlen 2021

Von Carsten Zillmann

Parteitage sind schon immer Teil der Wahlkampfinszenierung. Auch bei der FDP. Selbstbestätigung nach innen soll nach außen strahlen. Als Volker Wissing und später Daniela Schmitt als Spitzenpersonal der Liberalen Rheinland-Pfalz für Bund und Land bestätigt waren, flimmerten deshalb Imagefilme über die riesige Leinwand in der Mainzer Eventhalle 45.

Lesezeit: 3 Minuten
Wissing holte sich sein – mit 87,5 Prozent – erwartbares Ergebnis ab. Schmitts Resultat von 92,5 Prozent ist schlichtweg überragend. Der höchste Zustimmungswert des gesamten Tages schreit die Botschaft hinaus: Die FDP im Land steht hinter ihrer Dani – allerdings in Grüppchen. Denn der lange Samstag vermittelte auch das Bild ...
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RZ-Kommentar: Wer Politik ohne Macht denkt, ist schnell im Ruhestand

Carsten Zillmann über Macht und (Partei-)Politik:

Carsten Zillmann
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Foto: Jens Weber

In der FDP Rheinland-Pfalz gab es in Bund und Land mehr potenzielle Kandidaten als aussichtsreiche Listenplätze. Daraus resultierte ein Poker um Macht. Das ist völlig normal. Es war bei den Liberalen bloß ein wenig offensichtlicher als üblich.

„Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen“, lautet ein berühmtes Zitat von Niccolò Machiavelli. Mit Manuel Höferlin ist ein Politiker gescheitert, dem es immer nur um den letzten Halbsatz ging. Seine Leidenschaft ist es, liberale Ideen zu gestalten. Ob ZDF, ARD, FAZ oder Rhein-Zeitung. Überall tauchte er mit seinen Ideen zu Digitalisierung auf. Zwei Felder bespielte er allerdings nicht: die FDP Rheinhessen und das Land Rheinland-Pfalz. Das wurde ihm zum Verhängnis. Außenstehende schreckt das ab. Es steht auch auf den ersten Blick dem Leistungsprinzip, das die FDP gern propagiert, entgegen.

Doch der Machiavelli-Satz aus dem 16. Jahrhundert wird deshalb noch zitiert, weil Machterhalt eben auch die Leistung eines Politikers definiert. In allen Parteien: Die Grünen demontierten kürzlich Daniel Köbler. In der CDU fand der Poker über Listenplätze hinter verschlossenen Türen statt, der Unmut lärmte trotzdem bis nach draußen. Wer als Politiker nicht auf die Machtbasis Partei setzt, ist vielleicht beliebt (Helmut Schmidt), aber schnell im Ruhestand.

Die Idee der großen Einigkeit auf Parteitagen wird auch durch die US-Vorbilder genährt. Da wurden dem Wähler Joe Biden und Kamala Harris im Stile einer Las-Vegas-Show mit Politelementen präsentiert und zum Team gekürt. Der knallharte und teils dreckige Vorwahlkampf ist dann schnell vergessen. Genau wie die Ereignisse auf dem Parteitag der FDP es sein werden. Denn gerade die Bundestagsliste ist trotz des Absturzes Höferlins natürlich objektiv betrachtet hervorragend besetzt.

E-Mail: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net

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