Plus
Rheinland-Pfalz

Schneechaos: Viele Unfälle und Stromausfälle

Der Winter kam kurz, aber heftig: Vielerorts ging – wie hier im Kreis Birkenfeld – nichts mehr.  Foto: Reiner Drumm
Der Winter kam kurz, aber heftig: Vielerorts ging – wie hier im Kreis Birkenfeld – nichts mehr. Foto: Reiner Drumm

Großflächige Stromausfälle, kilometerlange Staus auf Autobahnen, blockierte Bahnlinien: Der kurze, aber heftige Wintereinbruch hat vor allem im nördlichen Rheinland-Pfalz teils chaotische Verhältnisse ausgelöst. Bei einem Unfall in Wolken (Kreis Mayen-Koblenz) kam eine 21-Jährige ums Leben. Im Westerwaldkreis waren mehr als 100.000 Menschen über Stunden ohne Strom.

Lesezeit: 3 Minuten
Der Grund: In einer Umspannanlage bei Härtlingen im Westerwald waren schneebedeckte Freileitungen durch den Sturm in Schwingung geraten, es entstand ein Kurzschluss. In der Folge waren rund 110.000 Menschen am Donnerstag ab 22.40 Uhr bis maximal 4 Uhr morgens ohne Strom. Im Dunkeln saßen die Verbandsgemeinden Bad Marienberg, Hachenburg, Rennerod, ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Zu viel Regen, zu viel Sonne: Der Winter, der keiner war

Rheinland-Pfalz. So heftig der aktuelle Wintereinbruch auch gewesen sein mag – insgesamt war der nun zu Ende gehende Winter in Rheinland-Pfalz vor allem zweierlei: warm und regenreich. Im Schnitt kletterte die Temperatur zwischen November und Ende Februar auf 4,3 Grad und lag damit klar über dem vieljährigen Mittel von 0,9 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

Dabei fielen fast 280 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Der vieljährige Durchschnittswert des Vergleichszeitraums von 1961 bis 1990 liegt bei 200 Litern. Etwa 175 Stunden schien die Sonne in diesem Winter. Der Durchschnittswert liegt bei nur 152 Stunden.

Ein deutlicher Indikator für die zu warme, eigentlich kalte Jahreszeit ist, dass der Winterdienst auf den Straßen extrem wenig Salz einsetzen musste. Zwar könnte auch der März noch teils winterlich werden. Insgesamt gesehen aber sagt Jochen Carbach, Straßenwärtermeister bei der Autobahnmeisterei Emmelshausen: „Einen so schwachen Winter habe ich in 18 Berufsjahren noch nicht erlebt.“

Laut dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz in Koblenz hat der Winterdienst im Durchschnitt von zehn Jahren jeweils 136.000 Tonnen Streusalz von Oktober bis Ende Februar gebraucht. Diesmal waren es bis zum 25. Februar landesweit nur 46.000 Tonnen. Der LBM spricht daher „von einem 35-Prozent-Winter in Bezug auf das Zehnjahresmittel“.

Noch größer ist der Unterschied bei der Autobahnmeisterei Emmelshausen. Nur rund 380 Tonnen Salz hat sie laut ihrem Vizechef Carbach in diesem Winter bis vergangenen Mittwoch benötigt. 1800 Tonnen seien dagegen der Durchschnitt der kompletten vergangenen Winter gewesen. „Früher sind wir drei Wochen Tag und Nacht gefahren. Da waren die Lkw immer unterwegs, nur die Fahrer wurden ausgewechselt.“ Heute rechneten viele Autofahrer gar nicht mehr mit Glätte, obwohl die gerade bei Temperaturen um 0 Grad mit überfrierender Nässe möglich ist.

Der LBM setzt nach eigener Auskunft bis zu 570 Winterdienstfahrzeuge ein: rund 350 eigene und 220 extra angemietete Fahrzeuge. Etwa 1600 Mitarbeiter in 57 Straßen- und 13 Autobahnmeistereien sorgen dafür, dass in Rheinland-Pfalz bei Schnee und Eis 877 Kilometer Autobahn und circa 17.000 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen befahrbar bleiben. Für die Straßen in Dörfern und Städten ist der Winterdienst des Landesbetriebs meist nicht zuständig.

Meistgelesene Artikel