Deutschland altert. Rheinland-Pfalz macht dabei keine Ausnahme. Innenstaatssekretär Randolph Stich (SPD) möchte die demografische Entwicklung als „Chance“ begreifen. Klingt gut, dazu müssten sämtlich Landespolitiker aber Mut beweisen – bei der kommunalen Verwaltungsreform.
Carsten Zillmann über die Demografie
Wer wie lebt und wie viele Kinder er bekommt, können (Landes-)Politiker nur minimal beeinflussen. Auch eine weitere Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird die Entwicklung nicht umkehren können.
Es ist aber durchaus möglich, die aktuellen Strukturen rasch an die zukünftigen Entwicklungen anzupassen. Eigentlich ist die Rechnung einfach: Immer weniger Menschen leben im Land. Dadurch wird die kommunale Daseinsfürsorge pro Kopf teurer. 2070 wird außerdem auf jeden potenziellen Erwerbsfähigen ein Nichterwerbsfähiger kommen. Alles wird teuerer, aber nur noch die Hälfte der Bevölkerung kann Geld verdienen.
Eine mutige, radikale Reform scheint da logisch – und notwendig. Doch im Falle der kommunalen Verwaltungsreform wird das nicht passieren. Zur Kalkulation gehören nämlich auch parteipolitische Interessen. Und wenn es darum geht, die zu verteidigen, lässt man eine „Chance“ gern mal liegen.