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Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz: Wie man stille Leberleiden früher entdeckt

Krankenhaus-Arzt
Behandlung durch den Chefarzt und ein Einzelzimmer? Wem das bei einem Krankenhaus-Aufenthalt wichtig ist, der kann eine Zusatzversicherung abschließen. Foto: Patrick Seeger

Die schlechte Nachricht: Lebererkrankungen spüren Patienten erst, wenn es schon zu spät ist. Die gute Nachricht: Ein Test beim Hausarzt kann bereits Vorstufen der Erkrankung erkennen. Ein Pilotprojekt in Rheinland-Pfalz und im Saarland soll jetzt untersuchen, ob der Lebertest flächendeckend eingeführt werden sollte. Anlässlich des heutigen Deutschen Lebertags spricht Dr. Michael Nagel, Assistenzarzt an der Unimedizin Mainz, im Interview mit unserer Zeitung über das Projekt und Leberleiden:

Lesezeit: 4 Minuten
Wie kommt es zur Leberzirrhose? Eine Leberzirrhose entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Das ist ein langwieriger Prozess, der über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren andauert. Dabei sind die Stadien ähnlich, egal, welcher schädliche Einfluss auf die Leber wirkt. Es kommt über eine chronische Entzündung in der Leber ...
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Das SEAL-Programm: Leberschäden frühzeitig erkennen

Das dreijährige Programm „Strukturierte Früherkennung einer asymptomatischen Leberzirrhose“ (SEAL) startete Ende 2016 in Rheinland-Pfalz und im Saarland als Projekt von Unimedizin Mainz, dem Uniklinikum des Saarlandes, den Hausärzteverbänden in Rheinland-Pfalz und im Saarland, dem Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen sowie der AOK Rheinland Pfalz/Saarland. Gefördert wird es vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses, dem zentralen Entscheidungsgremium im Gesundheitswesen.

Hintergrund ist, dass die Kassen bislang nicht für eine Bestimmung der Leberwerte durch den Hausarzt während der Checkup-35-Untersuchung zahlen. Ziel des SEAL-Programms ist es, 16.000 Patienten in Rheinland-Pfalz und im Saarland – ausschließlich Versicherte der AOK – auf Leberwerterhöhungen zu untersuchen. Aktuell sind 250 Haus- und Fachärzte, sowie 850 Patienten eingeschrieben. Mit dem Projekt soll die Umsetzbarkeit und Effektivität eines Leberwert-Screenings während der Checkup-35-Untersuchung geprüft werden. Außerdem soll das Programm helfen, dass Hausärzte anhand des Apri-Scores – der sich aus zwei Leberwerten und der Blutplättchenzahl zusammensetzt – direkt einschätzen können, ob ein Patient an einer Vorstufe einer Leberzirrhose leidet. Dies wiederum soll ihm helfen, die richtigen Entscheidungen im Interesse der Patienten zu treffen.

Teilnehmen an dem Projekt können zwar nur AOK-Versicherte. Leberwerte können jedoch auch bei anderen Patienten ermittelt werden. Das ist keine IGEL-Untersuchung. Der Hausarzt muss dies im Zweifelsfall aus seinem eigenen Budget bezahlen. Aber: Sollte das SEAL-Programm erfolgreich sein, könnte die Ermittlung des Apri-Scores zur Regelleistung für alle gesetzlich Versicherten werden. ck

Viele weitere Informationen gibt es unter www.lebervorsorge.de/seal/web

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