Plus
Bernkastel-Kues/Hamburg

Neue Studie: Coronavirus befällt auch Nerven und Organe

Von Gisela Kirschstein
Das Coronavirus galt zunächst als eine Erkrankung der Atemwege. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben nun jedoch in einer Studie herausgefunden, dass der Erreger auch andere Organe angreift und dabei vor allem die Nieren schädigt.
Das Coronavirus galt zunächst als eine Erkrankung der Atemwege. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf haben nun jedoch in einer Studie herausgefunden, dass der Erreger auch andere Organe angreift und dabei vor allem die Nieren schädigt. Foto: Crystal light - stock.adobe.com

Covid-19 galt lange als Krankheit der Lunge und der Atemwege, doch inzwischen stellen die Ärzte immer mehr fest: Das neue Virus Sars-CoV-2 befällt als „Multiorganvirus“ auch andere Organe im Körper – und greift auch Nervenzellen an. Bernhard Jacob erlebt das derzeit an seinem Arbeitsplatz ganz hautnah: „Wir bekommen jetzt vermehrt Patienten mit neurologischen Folgeschäden von Covid-19“, berichtet der Neurologe und Oberarzt des Median Reha-Zentrums in Bernkastel-Kues: „Unsere Patienten haben schwere Lähmungen an Armen und vor allem an Beinen, die müssen praktisch wieder laufen lernen.“

Lesezeit: 2 Minuten
In einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf fanden Wissenschaftler das Virus auch in Nieren, Herz, Leber, Gehirn und ganz allgemein im Blut der Patienten. Es gebe eine „extrem hohe Rate von bis zu 50 Prozent an akutem Nierenversagen bei Covid-19-Erkrankungen“, sagte der Leiter der Studie, Prof. Tobias Huber. ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Ruft Covid-19 bei Kindern Entzündungskrankheit hervor?

Weltweit gibt es Berichte über schwere Entzündungen bei Kindern im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Nun beleuchtet eine Studie aus Bergamo die Merkmale der Entzündungskrankheit, die dem Kawasaki-Syndrom ähnelt. Wie die an der Studie beteiligten Ärzte im Fachblatt „The Lancet“ berichten, könne diese tatsächlich mit Covid-19 in Verbindung stehen – die Mediziner betonen aber, dass nur ein geringer Anteil von Patienten betroffen ist.

In der Regel verläuft eine Corona-Infektion bei Kindern eher mild. Doch in wenigen Fällen kann die Erkrankung zu Symptomen führen, die an das Kawasaki-Syndrom, eine seltene Kinderkrankheit, erinnern. Dieses Syndrom führt zu einer Überreaktion des Immunsystems. Dass auch das Coronavirus eine derartige Überreaktion bewirken kann, ist von Erwachsenen bereits bekannt. Eine direkte Verbindung zwischen Kawasaki und Covid-19 wurde indes noch nicht belegt. Allerdings gibt es in mehreren Ländern Kinder, bei denen entzündete Blutgefäße, Hautausschläge und Fieber auftreten – Symptome, die einer Kawaski-Erkrankung ähneln.

Meistgelesene Artikel