Plus

Manfred Ruch zur Debatte über die Pendlerpauschale: Landbewohner dürfen nicht die Zeche zahlen

Von Manfred Ruch
Manfred Ruch, stellvertretender Chefredakteur der Rhein-Zeitung
Foto: Jens Weber
Manfred Ruch, stellvertretender Chefredakteur der Rhein-Zeitung Foto: Jens Weber

Wie war das noch gleich? Klimaschutz geht nicht ohne einen sozialen Ausgleich für die notgedrungen steigenden Kosten? So oder so ähnlich hört man es in vielen Reden, die sich mit den unausweichlichen Belastungen durch eine ambitionierte Klimaschutzpolitik befassen. Dabei steht vor allem auch das Auto im Fokus – zu Recht.

Lesezeit: 2 Minuten
Denn die Mobilität trägt in Europa zu fast einem Drittel des CO2-Ausstoßes bei. Das muss sich ändern. Deswegen fordern Umweltexperten mit wachsendem Nachdruck, steuerliche Subventionen von klimaschädlicher Technik zu streichen. Die milliardenschwere Förderung des Kaufs von Plug-in-Hybriden ist ein Beispiel für eine solche Subvention, die weniger dem Klima als vor ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Umweltbundesamt würde Pendlerpauschale kippen: Debatte stößt auf scharfen Widerspruch

Berlin. Der Verkehrssektor in Deutschland ist der einzige Bereich, der seine Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 nicht gemindert hat: Deshalb müsse nun massiv nachgesteuert werden, fordert das Umweltbundesamt. Die Vorschläge mitten in den Koalitionsverhandlungen haben es in sich.

Denn es geht unter anderem um eine Abschaffung der Pendlerpauschale. Damit können Beschäftigte ihre Fahrtkosten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte steuerlich geltend machen. Gegenwärtig können Berufstätige pro Arbeitstag für jeden Kilometer zum Arbeitsort 30 Cent absetzen. Für Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamts, unterstützt die Pauschale den Trend zu langen Arbeitswegen. Zugleich würden Arbeitswege überdurchschnittlich häufig in Pkw mit nur einem Insassen zurückgelegt.

Bisher steht die Pendlerpauschale für die möglichen Ampelkoalitionäre nicht zur Debatte. Selbst die Grünen stellen sie nicht infrage, wie Bundesgeschäftsführer Michael Kellner kürzlich klarstellte. Man wolle zwar klimaschädliche staatliche Subventionen möglichst abschaffen, aber die Pendlerpauschale gehöre nicht dazu.

FDP-Vorsitzende Christian Lindner betonte, dass Subventionsabbau nicht zu einer Steuererhöhung für die arbeitende Mitte werden dürfe, „wie es bei der Pendlerpauschale der Fall wäre“.

Der ADAC hat Vorschläge des Umweltbundesamtes scharf kritisiert. Es fordert auch einen deutlich höheren CO2-Preis, der wiederum steigende Benzin- und Dieselpreise zur Folge hätte. „Zur Lebensrealität der Menschen passt es nicht, die Gesamtbelastung der Menschen aus dem Blick zu verlieren. Derart massive Preissignale treffen die Bevölkerung zu einem Zeitpunkt, an dem sie teilweise bereits an der Belastungsgrenze sind und Alternativen schlichtweg nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen“, erklärte ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand.

Forum: Kommentar

Mehr auf Wirtschaft

Meistgelesene Artikel