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Rheinland-Pfalz

Landkarten gegen Langfinger: Polizei Koblenz verteidigt Einbruchsradar

Schwerpunkte aufzeigen, Transparenz steigern: Das wollen die Polizeipräsidien in Koblenz und Kaiserslautern mit ihrem Einbruchsradar erreichen. Das Landeskriminalamt bewertet dies positiv – aber längst nicht alle Präsidien im Land wollen sich dem Vorgehen anschließen.  Foto: Damian Morcinek
Schwerpunkte aufzeigen, Transparenz steigern: Das wollen die Polizeipräsidien in Koblenz und Kaiserslautern mit ihrem Einbruchsradar erreichen. Das Landeskriminalamt bewertet dies positiv – aber längst nicht alle Präsidien im Land wollen sich dem Vorgehen anschließen. Foto: Damian Morcinek

Das Polizeipräsidium Westpfalz hat als zweites in Rheinland-Pfalz ein sogenanntes Einbruchsradar eingeführt. Bei diesem Pilotprojekt, das in Koblenz vergangenes Jahr in Zusammenarbeit mit unserer Zeitung seinen Anfang nahm, werden auf einer online veröffentlichten Karte die versuchten und vollendeten Einbrüche einer Woche in der Region dargestellt.

Lesezeit: 2 Minuten
Das Innenministerium in Mainz betonte, mit dem Radar soll die Bevölkerung informiert und sensibilisiert werden. Das Landeskriminalamt hat dies positiv bewertet und eine Fortsetzung empfohlen. Dennoch: Nicht alle Präsidien wollen derzeit mitziehen. Es sollen nun weitere Erfahrungen gesammelt werden, im Sommer folgt eine weitere Bewertung. Das Problem Einbruchskriminalität drängt im Land ...
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Ermittler wollen Einbrüche vorhersagen

In Rheinland-Pfalz wird darüber nachgedacht, eine Analysesoftware einzusetzen, die dabei helfen soll, Einbrüche vorherzusagen. Bei diesem sogenannten Predictive Policing (voraussagende Polizeiarbeit) sollen die Straftaten mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 80 Prozent prognostiziert werden können. Das Konzept kommt aus den USA und ist bereits in vielen Großstädten erfolgreich getestet worden. In Hessen ist ein entsprechendes Pilotprojekt ausgeweitet worden. Aus Mainz heißt es, Predictive Policing sei auch für die rheinland-pfälzische Polizei ein Thema. Noch sind die Überlegungen aber nicht abgeschlossen.

Aber wie funktioniert die Methode? Die Ermittler versuchen, Muster zu erstellen. Denn insbesondere organisierte Banden gehen oft systematisch vor. Ist etwa ein Straßenzug ausgespäht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie wieder in der Nähe zuschlagen werden. Deshalb werden von der Polizei alle Wohnungseinbrüche analysiert, um Täterprofile zu erstellen. Dazu werden alle vorhandenen Daten in den Computer eingegeben. Nicht nur Tatort und Uhrzeit. Wichtig ist auch: Was wurde gestohlen? War das Objekt ausgeleuchtet? Ein- oder Mehrfamilienhaus? Dann können Risikobereiche eingegrenzt werden, um dort mit hoher Polizeipräsenz vorzugehen. Im besten Fall werden die Einbrecher auf frischer Tat ertappt.

In Großstädten gibt es damit sehr gute Erfahrungen. Experten bezweifeln aber, ob sich das Konzept auch auf den ländlichen Raum übertragen lässt. Denn der lässt sich viel schwerer kontrollieren und erfordert wesentlich mehr Polizeikräfte. Zudem müssten sich die einzelnen Polizeidienststellen der Länder genauestens abstimmen, da insbesondere organisierte Banden über Landes- und Staatengrenzen hinweg agieren. de

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