Land ermöglicht in Einzelfällen frühere Corona-Impfung
Rheinland-Pfalz hat ein Verfahren entwickelt, um Menschen aus bestimmten Gründen einen früheren Impftermin zu ermöglichen. Die Landesregierung wolle ermöglichen, dass Betroffene im Einzelfall in eine Gruppe mit höherer Priorität eingeordnet werden könnten, teilte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Freitag mit. Als Beispiel nannte sie Menschen mit seltenen, schweren Vorerkrankungen in einer besonderen Versorgungs- oder Pflegesituation. Einer dieser Fälle ist der 30-jährige Benni Over aus Niederbreitbach (Kreis Neuwied). Der von Kindheit an Schwerstkranke leidet an schleichendem Muskelschwund (Duchenne-Muskeldystrophie). Nach dem anfänglichen Nein von Land und Ethikbeirat zu einer vorgezogenen Impfung, das für heftige Proteste sorgte, bekam er in einer Einzelfallentscheidung dann doch noch eine Corona-Impfung.
Die neue Regelung folgt einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Die Einstufung in eine bevorzugte Gruppe ist nur auf Antrag möglich. Zunächst prüft das Gesundheitsministerium, dann gibt der Ethikbeirat eine Empfehlung ab. Die letzte Entscheidung liegt dann wieder beim Ministerium.