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Kommentar zum Maus-Jubiläum: Doofe Fragen gibt es nicht

Von Angela Kauer
Angela Kauer-Schöneicherinnert sich an Sonntage in den 80ern mit der Maus.
Angela Kauer-Schöneicherinnert sich an Sonntage in den 80ern mit der Maus. Foto: privat.

Klimperklimper, Trööttrööt, Stapfstapf – das sind die Hintergrundgeräusche meiner Kindheit. Die Maus, ihr kleiner blauer Begleiter, der Elefant, und später auch die Ente gehörten für meine Geschwister und mich zum Sonntagsritual. Damals, in den 80ern, als wir noch, frisch gebadet und in Frottee gehüllt auf dem Sofa saßen und uns die Welt erklären ließen. Erst von Armin und Christoph in der „Sendung mit der Maus“, anschließend meistens noch von Peter Lustig im „Löwenzahn“-Bauwagen, denn eine Stunde Fernsehen war immerhin erlaubt.

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Erst viel später habe ich verstanden, warum wir uns damals damit so wohlgefühlt haben: Doofe Fragen gab es nicht – Themen, die zu „groß“ waren, um sie Kindern zu erklären, aber auch nicht. Wie die Löcher in den Käse kommen, haben Armin und Christoph einfach launig erzählt. Aber bei der „Maus“ wurden auch Kinder geboren, und es ging ums Sterben. Die Macher der Sendung haben uns und unsere Fragen immer ernst genommen. Und wenn es doch mal zu traurig wurde, dann haben die Maus und ihre Freunde es in einem lustigen Comic wieder rausgerissen.

Armin und Christoph wurden mit unseren Eltern alt, wir groß – und irgendwann habe ich die „Maus“ aus den Augen verloren. Vielleicht wäre so ein „Maus“-Sonntag aber mal wieder ganz gut. In diesen unübersichtlichen Corona-Zeiten helfen die vertrauten Geräusche der Kindheit mit Sicherheit – Klimperklimper, Trööttrööt, Stapfstapf.

E-Mail an: angela.kauer@rhein-zeitung.net