Frankfurt/Main

Kardinal Marx: Keine fremdenfeindlichen Parteien wählen

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hat dazu aufgefordert, an diesem Wahlsonntag keine fremdenfeindlichen Parteien zu wählen. „Ein Christ darf seine Stimme niemandem geben, der Hass verbreitet oder Rassismus predigt, der ausgrenzt und ein Freund-Feind-Schema propagiert“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

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An diesem Sonntag werden drei neue Landtage gewählt: in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Umfragen zufolge wird die rechtspopulistische AfD wohl in alle drei Parlamente einziehen, teils mit zweistelligen Ergebnissen. Damit wäre sie künftig in 8 der 16 Landesparlamente vertreten.

Kritik äußerte Marx auch am unionsinternen Streit über die Flüchtlingspolitik. Manche Äußerungen aus der CSU hätten ihn „zumindest irritiert“, sagte der Kardinal. Der Begriff der Obergrenze für die Flüchtlingsaufnahme suggeriere eine Lösung, „die so nicht zu finden ist“. „Mir wäre wirklich lieber, dass in einer solchen herausfordernden Situation die Regierung gemeinsam und im vertrauensvollen Miteinander agiert“, sagte er.

dpa