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Rheinland-Pfalz

Kaiserslautern wird Standort für eine Batteriezellenfabrik: Landtag feiert „Lithium Valley“ Westpfalz

Von Carsten Zillmann
Am Opel-Standort Kaiserslautern soll ab 2023 ein Batteriezellenwerk entstehen. Die EU-Kommission hat das Projekt im Rahmen eines gesonderten Förderprogramms für wichtige gemeinsame Interessen genehmigt. Nur deshalb sind staatliche Förderungen im großen Stil erlaubt. Foto: dpa
Am Opel-Standort Kaiserslautern soll ab 2023 ein Batteriezellenwerk entstehen. Die EU-Kommission hat das Projekt im Rahmen eines gesonderten Förderprogramms für wichtige gemeinsame Interessen genehmigt. Nur deshalb sind staatliche Förderungen im großen Stil erlaubt. Foto: dpa

Rheinland-Pfalz bekommt ein „Lithium Valley“, wie es Bernhard Braun formulierte. Der Fraktionschef der Grünen war einer der Redner, die das neue Kaiserslauterer Batteriezellenwerk im Landtagsplenum feierten. Von „einem guten Tag für das Land“ sprach auch Oppositionsführer Christian Baldauf (CDU). Alexander Schweitzer (SPD) feierte die häufig als Armenhaus des Landes verschriene Westpfalz als „die Powerbank Europas“, während Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) auf weitere Investitionen hofft.

Lesezeit: 2 Minuten
Lediglich Matthias Joa (AfD) stimmte nicht in den Jubelchor ein. Seine Kritik: zu viel Subvention, zu wenig Marktwirtschaft und eine Politik, die „den Bezug zu den Schaffern, den Arbeitern im Land verloren“ habe. Eine im Landtag inzwischen fast schon obligatorische Debatte darum, wer sich nun als Erster für das Werk, das ...
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Kommentar: Hurra! Die Westpfalz ist gerettet – oder doch nicht?

Kaiserslautern, mitten in der Westpfalz, bekommt eine Batteriezellfabrik. Das ist eine gute Nachricht, aber kein Grund zur überschwänglichen Freude. 2000 Arbeitsplätze federn den Strukturwandel ab, ein Innovationsstandort wie das Silicon Valley entsteht deshalb aber (noch) nicht.

Carsten 
Zillmann
 zu Batterien und der Westpfalz

Der große Unterschied zwischen dem Tech-Standort in Kalifornien und K-Town ist folgender: Im Silicon Valley werden in erster Linie Ideen, nicht Dinge produziert. Aktuell reden wir in Kaiserslautern über das Gegenteil. Dabei hat reine Produktion – auch wenn es die Produktion innovativer Technologien ist – in Deutschland ein massives Problem. In allen Branchen geht sie zugrunde – oder überlebt dank massiver Subventionen. Nicht umsonst werden die meisten Zellen in Niedriglohnländern hergestellt, weil dort einfach mehr Rendite erwirtschaftet wird.

Welche Rolle kann das EU-Projekt bei Opel also spielen? Um Forschungs- und Innovationsmodelle auch herstellen zu können, ist eine gewisse, kleine Produktionskapazität sinnvoll. Genau das ist die Chance: Die Denker, zum Beispiel an der TU Kaiserslautern, entwickeln neue Konzepte, die Fabrik baut sie. Entscheidend ist, dass die Westpfalz nicht Batterien exportiert, sondern die Idee für die Batterie der Zukunft. Dann kann man gern vom „Lithium Valley“ sprechen.

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