Kaiserslautern, mitten in der Westpfalz, bekommt eine Batteriezellfabrik. Das ist eine gute Nachricht, aber kein Grund zur überschwänglichen Freude. 2000 Arbeitsplätze federn den Strukturwandel ab, ein Innovationsstandort wie das Silicon Valley entsteht deshalb aber (noch) nicht.
Carsten
Zillmann
zu Batterien und der Westpfalz
Der große Unterschied zwischen dem Tech-Standort in Kalifornien und K-Town ist folgender: Im Silicon Valley werden in erster Linie Ideen, nicht Dinge produziert. Aktuell reden wir in Kaiserslautern über das Gegenteil. Dabei hat reine Produktion – auch wenn es die Produktion innovativer Technologien ist – in Deutschland ein massives Problem. In allen Branchen geht sie zugrunde – oder überlebt dank massiver Subventionen. Nicht umsonst werden die meisten Zellen in Niedriglohnländern hergestellt, weil dort einfach mehr Rendite erwirtschaftet wird.
Welche Rolle kann das EU-Projekt bei Opel also spielen? Um Forschungs- und Innovationsmodelle auch herstellen zu können, ist eine gewisse, kleine Produktionskapazität sinnvoll. Genau das ist die Chance: Die Denker, zum Beispiel an der TU Kaiserslautern, entwickeln neue Konzepte, die Fabrik baut sie. Entscheidend ist, dass die Westpfalz nicht Batterien exportiert, sondern die Idee für die Batterie der Zukunft. Dann kann man gern vom „Lithium Valley“ sprechen.
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