Die Bedingungen, unter denen die etwa 90 rheinland-pfälzischen Kliniken arbeiten, werden immer schwieriger. Hier eine Übersicht:
1 Lohnkosten: Von 1992 bis 2017 gab es laut Landeskrankenhausgesellschaft eine Unterdeckung der Lohnkosten von 38,25 Prozent. Das konnte aber bis 2018 kompensiert werden, weil die Zahl der Patienten wegen der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts deutlich stieg. 2018 war die Patientenentwicklung aber erstmals rückläufig, und es gibt eine Abwanderung vom Land in die Städte. Darunter leiden vor allem kleine Kliniken auf dem Land.
2 Investitionskosten: Seit Jahren beklagen Kliniken und Kassen eine zu geringe Investitionsförderung, für die das Land zuständig ist. Zwar fließen derzeit 120 Millionen Euro. Laut Krankenhausgesellschaft fehlen aber jährlich mindestens weitere 180 Millionen Euro.
3 Personalkosten: Die Pflegepersonalkosten werden ab dem kommenden Jahr aus den Fallpauschalen der Kassen ausgegliedert. Dadurch soll verhindert werden, dass Geld aus der Pflege für Investitionen verwendet wird. Bundesweit schätzt man die Einnahmeausfälle auf jährlich 250 Millionen Euro, im Land auf etwa 12,5 Millionen Euro. Außerdem wird es künftig Personaluntergrenzen geben. Werden diese nicht erfüllt, drohen Schließungen von Abteilungen.
4 Einnahmeverluste: Viele kleine Kliniken, die nicht die strengen Bedingungen der Notfallversorgung erfüllen, droht ein Abschlag von 60 Euro pro Behandlungsfall. Der Landesbasisfallwert, wichtige Grundlage bei der Berechnung von Klinikleistungen, wird von 2016 bis 2021 schrittweise auf ein niedrigeres Bundesniveau abgesenkt. Der Einnahmeverlust liegt schon jetzt bei insgesamt 100 Millionen Euro. Geld, das auch künftig jährlich dauerhaft fehlen wird. ck