Gute Ideen gegen den Lagerkoller: Kindern muss in der Krise nicht langweilig sein

Der Spielplatz: geschlossen. Der Sportverein: lässt alle Aktivitäten ruhen. Sich mit Freunden zum Spielen verabreden: besser nicht. Die Tage können für Kinder ganz schön lang werden. Ein Trost: Immerhin sprießen in der Krise quasi täglich neue Angebote, um beim Nachwuchs keine allzu große Langeweile aufkommen zu lassen. Hier ein Überblick über schöne Aktionen gegen den Lagerkoller:

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1 Im Internet gibt es kostenlose Geschichten
Viele Eltern sind zurzeit mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert: Die Kinder sind zu Hause, und sie selbst arbeiten im Homeoffice. Für die meisten ist allein Letzteres schon ungewohnt, das Ganze mit einem oder mehreren Kindern, die unterhalten und beschäftigt werden wollen, ist eine Sisyphus-Aufgabe. Wie gut, dass es zahlreiche Angebote im Internet gibt, die die Kleinen und Großen unterhalten. Die kostenlosen Hörbücher auf der Internetseite diekurzgeschichte.de sind ein solches Angebot. Die Soundart Mediagroup stellt zusammen mit anderen Firmen und Einzelpersonen Hörgeschichten für Kinder bis zwölf Jahren kostenfrei zur Verfügung. Die Geschichten sind eigens für die Corona-Krise aufgenommen worden. Wer möchte, kann eine kleine Spende als Dankeschön hinterlassen, die einem guten Zweck zugutekommen soll.

2 Livelesung der Jungen Bühne Lahnstein
Die Junge Bühne Lahnstein hat für alle, die jetzt zu Hause bleiben müssen, ein buntes Onlineprogramm zum Mitmachen auf die Beine gestellt mit Kursen, Wettbewerben, Bastelanleitungen und vielem mehr. Eine besondere Aktion gibt es am heutigen Samstag um 11 Uhr: eine Livelesung im Internet (www.facebook.com/ derskosch oder auf dem YouTube-Kanal des Coris-Verlags). Corinna Schmitz, die Leiterin der Jungen Bühne, hat das Kinderbuch „Der Skosch, der die Sterne stahl“ geschrieben, gelesen wird es von Hörbuchsprecher Bernd Bittner. Im Buch geht es um die Muckelwuck-Kinder von der großen Waldlichtung, die jeden Abend ihre Kristall-Sterne am Himmel zählen. Zehn Stück gibt es von ihnen, und sie strahlen und funkeln heller als alle anderen Sterne zusammen. Doch auf einmal werden es Abend für Abend weniger. Und so machen sich Bruder Wuck und Schwester Wuck auf, um das Rätsel zu lösen und ihre verschwundenen Sterne wiederzufinden – und geraten in ein fantastisches Abenteuer.

3 Kindermusical der Freien Bühne Neuwied
Wenn die Kinder nicht ins Theater kommen können, muss das Theater eben zu den Kindern kommen, dachten sich die Macher der Freien Bühne Neuwied, Tammy Sperlich und Boris Weber. Ihr Kinderstück „Auf der Spukburg sind die Geister los“ ist auf der Facebook-Seite des Schlosstheaters Neuwied zu sehen (www.ku-rz.de/spukburg). In dem Kindermusical geht es turbulent zu: Lord Buffel ist eigentlich der gutmütige Herr der Burg. Jedoch gab es vor vielen Jahren einen Streit mit der bösen Hexe Joranda von Harmthworth. Als der Streit immer schlimmer wurde, verfluchte die Hexe Lord Buffel und dessen Tochter Agatha. Seit dieser Zeit müssen die beiden als Geister im Schloss leben – Lord Buffel sogar als Hundegeist. Die beiden haben nur eine Chance, um wieder zufrieden als Menschen zu leben. Sie müssen jemanden gehörig erschrecken. Gespielt wird mit Schauspielern und Großpuppen.

4 Schnitzeljagd und „Gartenbingo“
Wie wäre es mal mit einer digitalen Schnitzeljagd – und noch dazu im Freien? Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung erklärt auf ihrer Internetseite, wie eine sogenannte Scavenger Hunt funktioniert: Mit dem Smartphone geht es in die Straßen oder den Park in der Umgebung. Details werden fotografiert und mit kleinen Hinweisen an Freund oder Freundin geschickt. Diese machen sich auf die Suche und liefern das Beweisfoto ebenfalls via Smartphone ab. Auch bei den weiteren Aktionsideen sind Entdeckerfreude und Kreativität gefragt. Mit dem „Gartenbingo“ kann der eigene Garten oder auch die Wiese in der Nähe neu entdeckt werden: Auf ausdruckbaren Kärtchen sind Symbole abgebildet. Gefunden werden müssen etwa Blumen, Tiere, Essbares oder Dinge in Rot oder Gelb. Die „Geschichtenerzähler“ wiederum sind unabhängig von drinnen oder draußen und vom Wetter: Anhand von Satzanfängen und Bildern werden Geschichten gesponnen. All das und mehr finden Sie unter dem Kurzlink ku-rz.de/aktionsideen

5 Mit Harry Potter gegen die Langeweile
Die britische Schriftstellerin J. K. Rowling (54) hat eine neue Internetseite mit Inhalten aus ihren Geschichten um den Zauberlehrling Harry Potter vorgestellt. Mit der Plattform „Harry Potter at Home“ will sie Kindern die Langeweile vertreiben, die wegen der Corona-Pandemie nicht zur Schule gehen können. Zu finden sind Links zu kostenlosen Versionen zu „Harry Potter und der Stein der Weisen“ – als E-Book oder als Hörbuch in verschiedenen Sprachen, darunter auch Deutsch. Zudem gibt es der Ankündigung zufolge auch Puzzles, Ratespiele und Videos mit Anleitungen zum Malen. „Eltern, Lehrer und Betreuer, die daran arbeiten, Kinder bei Laune zu halten und ihr Interesse zu wecken, während wir im Lockdown sind, könnten möglicherweise ein bisschen Magie gebrauchen“, schrieb Rowling auf Twitter.

6 Wissenswertes für Kinder und Eltern
Mit Magie kann das Kinderhilfswerk terres des hommes zwar nicht dienen, es hat aber ansonsten ein üppiges Angebot für Kinder und ihre Eltern auf seiner Internetseite parat. Dort finden Mütter und Väter viele Informationen darüber, wie sie das Virus und seine Folgen kindgerecht erklären. Außerdem gibt es einen Merkzettel zum Runterladen, auf dem Superhelden zeigen, wie sie sich richtig in der Krise verhalten. Solche Ratschläge wie während des Händewaschens zweimal „Happy Birthday“ zu singen, haben wir alle in diesen Tagen zwar schon oft gehört. Aber letztlich kann man nicht oft genug darauf hinweisen, wie wichtig es ist. Und während wir in Deutschland einfach den Wasserhahn aufdrehen, verrät die Seite auch, dass Menschen in vielen anderen Ländern der Welt diesen Luxus nicht haben. Wie Kinder rund um den Globus in der Corona-Krise leben, ist ein spannendes Thema. Um sich gegenseitig über die Krise auszutauschen, hat das Hilfswerk die Social-Media-Aktion unter dem Hashtag #kidsagainstcorona gestartet. Wer mitmachen möchte, dreht ein kurzes Video und erzählt, wie er oder sie die Krise durchstehen und was sie hoffen. Die Videos werden in den nächsten Wochen auf Facebook veröffentlicht. Außerdem können Eltern für ihre Kinder Wimmelbilder zum Ausmalen herunterladen, dazu gibt es Suchspiele unter www.tdh.de

hoh, kr, ame, dpa