Gastbeitrag: Marcel Hürter, Chef des Statistischen Landesamtes, zu den Daten rund um Corona: Gastbeitrag von Marcel Hürter: Zahlen sollten nicht sorglos stimmen
Gastbeitrag: Marcel Hürter, Chef des Statistischen Landesamtes, zu den Daten rund um Corona
Gastbeitrag von Marcel Hürter: Zahlen sollten nicht sorglos stimmen
Marcel Hürter. privat
Rheinland-Pfalz. Es mag überraschen, aber in den ersten drei Monaten des Jahres sind in Rheinland-Pfalz so wenige Menschen gestorben wie zuletzt 2016. Nach vorläufigen Zahlen der amtlichen Sterbefallstatistik verstarben im ersten Quartal 2020 gut 12.500 Personen mit Hauptwohnsitz in Rheinland-Pfalz. Das waren knapp 530 weniger als 2019 (minus 4 Prozent) und etwa 1480 weniger als 2018 (minus 11 Prozent). Der Rückgang dürfte unter anderem auf den milderen Winter und die vergleichsweise kurze Influenza-Saison zurückzuführen sein. Berechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für Deutschland legen nahe, dass auch die Maßnahmen, die Mitte März zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergriffen wurden, zu einer Verkürzung der Grippesaison beigetragen und damit höhere Sterbefallzahlen verhindert haben.
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Die Zahlen sollten jedoch nicht sorglos stimmen, wird Rheinland-Pfalz doch bereits seit mehr als drei Monaten von der Corona-Pandemie in Atem gehalten. Nach einer Meldung an das RKI trat in Rheinland-Pfalz der erste Todesfall in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung Mitte März auf, seitdem sind den Gesundheitsämtern mehr als 190 Covid-19-Todesfälle – heißt Todesfälle mit, aber nicht notwendigerweise an einer Covid-19-Erkrankung verstorben – ...