Ministerpräsidentin nutzt alle Chancen des neuen Befragungsformats - Konzept ist kurzweilig, bleibt aber an der Oberfläche
Fragen an die Ministerpräsidentin: Vorhang auf für die große Malu-Dreyer-Show
Sie machte das neue Befragungsformat im Parlament zu ihrem Format: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) Foto: dpa
dpa

Es musste jedem Beobachter klar sein, dass das neue Format des rheinland-pfälzischen Landtags vor allem Ministerpräsidentin Malu Dreyer viele Chancen bieten würde. 35 Minuten, kurze Fragen, knackige Antworten. Es war die erste direkte Befragung einer Regierungschefin in einem deutschen Landesparlament und für die SPD-Politikerin doch nicht ganz neu. Alle Augen und alle Kameras auf sie gerichtet, Licht an und Vorhang auf für die große Malu-Dreyer-Show. Dieses Szenario kennt die Triererin – aus Talkshows, aus dem TV-Duell mit Julia Klöckner, aus Auftritten im Berliner Willy-Brandt-Haus. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass man die Gelegenheit auch nutzt. Dreyer ist das am Freitagmorgen gelungen. Die Regierungschefin machte das Format – das die CDU-Fraktion erdacht hat – zu ihrem Format. Die erste Frau des Landes parierte sämtliche Fragen, zwar mit dem ein oder anderen Ausweichmanöver, aber doch stets eloquent, fachlich profund und souverän. Das liegt an Dreyers Stärken und an Schwächen des aktuellen Konzepts, das allerdings in der Erprobung ist und noch verbessert werden kann.

Lesezeit 3 Minuten
Die Befragung stellt die Regierungschefin klar besser als die Parlamentarier. Das wird symbolisch schön deutlich, wenn Dreyer entspannt am Pult lehnt, während die Redner ihren Platz verlassen müssen, um an einem Mikrofon ihre Fragen zu stellen. Ein klein wenig wirkt es dann auch wie bei Hofe, wenn die Ministerpräsidentin dem artig und schweigend stehenden Bittsteller, Pardon, Abgeordneten ihre Gedankenwelt eröffnet.

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