Flüchtlingshilfe: Ehrenamtliches Engagement ist ungebrochen
Wichtig sei, die Angebote von Ehrenamtlichen zu kanalisieren, damit gezielt geholfen werden könne, sagte Bruch. Sonst sei das frustrierend für beide Seiten. Bei Hilfen in Erstaufnahmen gehe es darum, die Menschen erst einmal grundsätzlich zu versorgen. Dazu gehören Bett, Essen, Kleider und eine medizinische Untersuchung. Mittlerweile sind 9470 Menschen in Erstaufnahmen im Land untergebracht. Die ADD in Trier ist für die Erstunterbringung der Menschen zuständig.
Kleider sind genug da
Was derzeit nicht mehr gebraucht wird, sind Kleiderspenden, sagte Bruch. Es gebe viele Großspenden – auch aus Luxemburg: Eine Spedition hat zehn Schiffscontainer mit Kleidern geschickt, ein Unterwäschehersteller will mehrere Tausend Teile für Männer und Frauen geben. Auch am Standort Birkenfeld sind derzeit 16 Tonnen Kleider auf Lager. Bruch betonte aber, Kleiderspenden würden sicher später wieder benötigt: „Wir rechnen damit, dass die Situation anhält.“ Spender sollten Stücke waschen und vorsortieren.
In der Außenstelle am Flughafen Hahn werden Helfer für die Essensausgabe gesucht, Koffer und Taschen sind auch an anderen Standorten gefragt. In Diez seien auch „Zeitspenden“ – also Menschen, die vor Ort helfen wollen – gefragt. Die neue Anlaufstelle mit Ehrenamtskoordinator Bruch war vor knapp zwei Wochen geschaffen worden. Bruch ist Projektleiter bei der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz, die derzeit im Auftrag des Innenministeriums auch nach großen Hallen zur Unterbringung von Flüchtlingen sucht.
300 Flüchtlinge in die Deines-Bruchmüller-Kaserne?
In der Lahnsteiner Deines-Bruchmüller-Kaserne wird offenbar eine Erstaufnahmeeinrichtung für 300 Flüchtlinge geschaffen. Zumindest hat eine Spedition in den vergangenen Tagen diese Anzahl an Feldbetten geliefert, was weder die Bundeswehr noch das zuständige Integrationsministerium in Mainz gegenüber unserer Zeitung bestätigen mochten. Lahnsteins Oberbürgermeister Peter Labonte (CDU) weiß offiziell auch von nichts – und ist mächtig sauer darüber. „Wir helfen gern. Aber diese Informationspolitik halte ich für völlig unangemessen.“ Schließlich wolle man die Bürger bei diesem Thema mitnehmen. „Da ist Geheimniskrämerei völlig fehl am Platze.“
dpa/tl